Titel: Westworld Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Delos ist die neue Dimension der totalen Erholung. In verschiedenen Erlebniswelten können die Besucher in den Wilden Westen, das finstere Mittelalter oder das alte Rom eintauchen. Um das Erlebnis zu intensivieren, werden für die Illusion perfekte Androiden zur Verfügung gestellt, die alles unvergesslich machen sollen. Peter und John wollen in den Wilden Westen eintauchen, um sich dort richtig zu entspannen. Peter hat zwar anfänglich seine Schwierigkeiten, doch nachdem er einen Gunslinger mehrere Male um die Ecke gebracht hat, ist auch er begeistert. Doch das Hochgefühl hält nicht lange an, denn als ein Fehler im System der Androiden auftritt, wird der Gunslinger zur gnadenlosen Killermaschine ...
Es war die Disney-Attraktion Pirates of the Caribbean, die Michael Crichton auf die Idee brachte, auszumalen, was passieren würde, wenn ein mit Maschinen besetzter Vergnügungspark Amok laufen würde. Crichton, der neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit auch oft als Filmregisseur tätig war, inszenierte seine Geschichte selbst und bietet dabei einen interessanten Einblick in die Ethik der Schöpfer der Androiden, die die Fehler zuerst nicht wahrhaben wollen. Aber auch die Sicht der Touristen ist interessant, die teilweise ohne Skrupel durch die Themenwelten ziehen, nur weil sie wissen, dass sie es nicht mit realen Lebensformen zu tun haben. Ein Thema, das Michael Crichton sehr zu fesseln schien, denn mit JURASSIC PARK schuf er eine Variante, die noch ein Stück weiter ging. Yul Brynner, der mit seinem Androiden den Charakter des Chris aus DIE GLORREICHEN SIEBEN zitiert, zeigt mit seinem schauspielerischen Talent einmal mehr, dass nicht unbedingt Wortgefechte einen Film atmosphärisch machen können. Seine Körpersprache allein verleiht dem Gunslinger den Touch, der ihm zum Vorbild für seine Nachfolger, wie beispielsweise den TERMINATOR, macht.
Beeindruckend ist die Bildqualität von WESTWORLD, der mit einem Transfer aufwartet, der überraschend gut für einen fast vierzig Jahre alten Film ist. Die Schärfe bewegt sich auf sehr hohem Niveau, und es sind nicht viele Schäden am Master auszumachen. Kräftige Farben sowie ein sehr guter Kontrast vertiefen den positiven Eindruck noch mehr. WESTWORLD wirkt frischer als so mancher Film neueren Datums.
Der Ton liegt in beiden Sprachfassungen in Stereo vor. Allerdings darf man keine Wunder erwarten. Die Dialoge sind klar zu verstehen, auch denn die deutsche Version etwas angestaubt klingt.
Extras sind auf dem Silberling leider nicht zu finden, obwohl es sicherlich das ein oder andere Interessante gegeben hätte. Doch WESTWORLD erschien in der gebeutelten 'Billigreihe' von Warner Home Video, so dass man schon über eine annehmbare Bildqualität erfreut sein kann. Es ist wirklich schade, dass ein Klassiker wie WESTWORLD in einer so armseligen Version erschienen ist. Aber immerhin besser als gar nichts.