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Serie/Zyklus: ~
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Elihu Nivens, von allen stets Sam genannt, arbeitet für eine amerikanische Geheimorganisation. Für diese soll er unerklärliche Vorgänge untersuchen. Der jüngste Auftrag konfrontiert ihn tatsächlich mit einem UFO. Die Anwohner verhalten sich seltsam und bedrohen Sams Team, das notgedrungen den Rückzug antritt. Bald stellen sie fest, dass die Männer von kleinen, molluskenartigen Klumpen befallen waren und diese Wesen scheinbar die Kontrolle über die Menschen übernommen haben. Als sie das UFO bergen wollen, ist es nicht mehr aufzufinden. Eine Invasion hat begonnen und bald zeigt sich, dass auch schon Senatsmitglieder übernommen sind. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf beginnt.
Die Geschichte wurde bereits in Deutschland unter dem Titelen "Die Marionettenspieler" und "Weltraummolklusken erobern die Erde" aufgelegt. Der zweite Titel ist aus heutiger Sicht kaum mehr nachvollziehbar und wirkt eher wie ein Witz, doch tatsächlich erschien diese Ausgabe 1971 in der noch sehr jungen SF Reihe des Heyne Verlags (Heyne SF 3043). Das Buch erzählt eine Geschichte, die aus heutiger Sich kaum noch begeistern kann. Damals in den 1950er Jahren waren solche Geschichten sehr beliebt, aber heute wurde dieses Thema bereits dermaßen breitgetreten, dass dieser Roman den Leser kaum noch begeistern kann. Die letzten Facetten dieses Themas wurden in Star Trek und schließlich in der Serie Stargate abgehandelt - und auf jeden Fall besser als in diesem Buch. Trotzdem ist es eine tolle Sache, dass der Heyne Verlag nun wieder damit begonnen hat, die alten Heinlein Romane wieder aufzulegen. Heinlein hat die Science Fiction als Genre wie kaum ein anderer geprägt und verdient durchaus, wieder mehr in das Rampenlicht gerückt zu werden.
Doch mal sollte nicht ungerecht sein. Der Roman hat seine Momente und vor allem die erste Hälfte ist recht gut gelungen. Es gibt den standhaften Helden (typisch für die Entstehungszeit) und ein paar interessante Wendungen sowie emotional dramatische Szenen. Ab der Hälfte jedoch lässt die Geschichte nach und der Schluss mit einer Krankheit, die die Puppenspieler erledigt, ist doch schon sehr stark vom "Krieg der Welten" abgekupfert. Da spielt es kaum eine Rolle, dass die Menschen diese Krankheit bewusst erzeugt hatten.
"Die Puppenspieler" oder, wie es in der Erstausgabe so reißerisch hieß: "Weltraummollusken erobern die Erde", ist ein bestenfalls kurzweiliger Roman ohne Anspruch. Ein Buch, das man nicht gelesen haben muss, und keinesfalls ein Klassiker des Genres, wie manche Quellen einem weismachen wollen.
5 von 10 Punkten