Serie/Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Matt Dodson bewirbt sich für die Raumpatrouille und schafft auch die Aufnahmeprüfung. Zusammen mit seinen neu gewonnenen Freunden Tex Jarman, Oscar Jensen und Pierre Armand geht es auf das Schulschiff PRS James Randolph. Matt und seine Freunde müssen sehr viel lernen und die knappe Privatzeit wird noch mit individuellen Kursen gefüllt. Doch am Ende werden Matt, Tex und Oscar dem Schiff Aes Triplex zugewiesen. Ihre Mission ist das Auffinden eines Raumschiffs und dessen Bergung. Die jungen Kadetten lernen recht bald, was es wirklich bedeutet, zur Raumpatrouille zu gehören.
Heinleins zweites Jugendbuch aus dem Jahre 1948 ist durchaus gelungen. Manches mag antiquiert wirken, aber genau das macht auf der anderen Seite den Charme des Buches aus. Besonders hervorzuheben ist, dass die Raumpatrouille in erster Linie eine friedenssichernde Institution im Sinne der Raumflotte der Föderation in Star Trek ist. Das war in der damaligen Zeit alles andere als normal. Tatsächlich lässt das Buch ein gewisses Star-Trek-Feeling auferstehen und vielleicht hat ja dieses Buch auch den jungen Gene Roddenberry beeinflusst. Das Buch selbst hat einige liebenswerte Seiten, wie z. B. Tex, der immer wieder von seinem Onkel spricht, der so ziemlich alles kann (wahrscheinlich war Tex inzwischen klar, dass sein Onkel ein Sprücheklopfer war) oder das Heimweh von Pierre Armand, der auf Ganymed geboren wurde und sich als Einziger auf die Schwerelosigkeit im All gefreut hatte.
Das Buch wird immer wieder - neben Starship Troopers - als Beleg genommen, um zu beweisen, dass Heinlein ein Militarist war. Dieses Argument kann nur so lange halten, bis man sich intensiver mit dem Roman befasst. Wie gesagt, die Raumpatrouille ähnelt sehr stark der Star-Trek-Organisation und die primäre Aufgabe ist es, den Frieden zu sichern. Die Kadetten sind keine stupiden Soldaten, sondern allesamt ausgebildete Offiziere. In einer Szene zwingt ein Offizier Tex, alles mit Messer und Gabel zu essen, weil ein Sternenkadett auch in der Lage sein muss, in diplomatischen Krisen zu bestehen und jederzeit ein tadelfreies Verhalten zu zeigen. Auch die Szenen auf der Venus zum Ende des Buchs hin zeugen von der Tradition der Patrouille, eine friedliche Lösung zu finden, auch wenn die Organisation die Kontrolle über alle Atomwaffen der Erde hat. Und auch in diesem Buch finden sich Details, die so typisch für Heinlein sind und die seine Zukunftsvisionen so greifbar machen. Beim Appell werden immer die Namen der verunglückten ersten Weltraumpatrouille genannt. Wahlweise melden sich dann Offiziere, um in deren Namen zu sprechen. So wird immer wieder an die Wurzeln der Organisation erinnert.
Insgesamt ist der Roman schon ein wenig gealtert und man merkt dem Werk immer wieder seine über 60 Jahre an, aber trotz allem liest sich alles recht flüssig und unterhaltsam.