Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von RealS |
Inhalt: Dies ist die Geschichte von zwei Jahren im Leben von Mia Havero, einem zunächst zwölfjährigen Mädchen, das bei ihrem allein erziehenden Vater wohnt. Sie wohnt an Bord eines der Schiffe, mit denen die Menschen von der überbevölkerten Erde zu anderen Planeten im All gebracht wurden, wo sie nun größtenteils als Bauern leben. Die Erde wurde zerstört, das Wissen der Menschheit wird nur noch an Bord der wenigen Schiffe erhalten, deren Technik es den Schiffsbewohnern ermöglicht, unbeschwert von materiellen Sorgen ihrer Forschung nachzugehen. Sie schauen auf die "Schlammfresser" auf den Planeten hinab, denen sie ihre technischen Dienste im Tausch gegen Rohstoffe anbieten.
Um auf den Schiffen keine auf lange Sicht tödliche Überbevölkerung zuzulassen, besteht ein strenges Regime der Geburtenkontrolle, und der Schiffs-Eugeniker gibt Empfehlungen in Bezug auf günstige Genkombinationen und regt entsprechende Geburten an. Außerdem gibt es einen Initiationsritus, bei dem alle Kinder im Alter von 14 Jahren für dreißig Tage auf einem Planeten ausgesetzt werden. Ein Ritus, den naturgemäß nicht alle überleben, da es in dieser Zeit keine Hilfe vom Schiff gibt. Die Überlebenden sind dann Erwachsene.
Mia ist zuerst schüchtern und muss sich durch einen Umzug in eine neue Umgebung einfinden. Sie hat zunächst Probleme, sich in der Schule einzufinden, freundet sich dann aber mit Jimmy an, mit dem sie sich denselben Mentor teilt, bei dem sie u.a. Ethik studieren. Der Leser erfährt von ihren kleinen Abenteuern, ihrem ersten Kuss und schließlich von ihren 30 Tagen auf dem Planeten, während derer sie mehr als einmal in Kontakt mit ihr feindlich gesinnten Bewohnern kommt.
Bewertung: Der Roman ist ein Jugendbuch. Ich fand die Erlebnisse von Mia nie spannend oder wirklich interessant. Nahezu jedes Abenteuer geht glatt und gut aus, jede Chance, die Erzählung etwas spannender zu gestalten, wird verpasst. So beschränkt sich beispielsweise die Vorbereitung auf den Ritus auf einem Planeten darauf, dass die Gruppe Blockhäuser baut, einen Fluss durchschwimmt und sich abseilt. Hier hätte an mehreren Stellen durch einen Zwischenfall gezeigt werden können, dass das Überleben in der Wildnis durchaus gefährlich ist, um so den späteren Ritus als wirkliche Herausforderung darzustellen. So aber stellt er sich trotz aller Gewalt und Schießereien als harmlose Sommerfreizeit dar. Den Kampf gegen die Bewohner vergleicht Mia selbst mit einem Schere-Stein-Papier-Spiel.
Am interessantesten sind noch die ab und zu eingestreuten Passagen, wenn es um die Sicht der Schiffsbewohner auf die Planetenbewohner geht oder wenn Mia sich um Ethik Gedanken macht. Allerdings wird dieses nie konsequenter umgesetzt, beispielsweise indem Mia sich Gedanken um die Ethik des Ritus selber Gedanken machen würde - der ja an sich ziemlich sinnlos ist, da der Ritus nichts mit dem Leben auf dem Schiff zu tun hat, sodass die erzeugte 'Siebung' nicht die 'besten' Erwachsenen hervorbringt, sondern mehr oder minder willkürlich ist.
Aber auch die Entwicklung von Mia ist nicht gut dargestellt. Sie wird vielleicht etwas offener und am Schluss kritischer bzgl. der Verhaltensweise des Schiffes gegenüber den Planetenbewohnern, aber ein wirklich motiviertes Erwachsenwerden findet nicht statt. Abgesehen davon, dass ihr Verhalten die ganze Zeit zu erwachsen wirkt für jemanden, der in ihrem Alter ist (an Bord des Schiffes wird weiterhin der leichtabgewandelte Erdenkalender benutzt). Ein Kind, das Epikureer und Stoiker liest und versteht, bedürfte schon einer Erklärung.
Fazit: Der Roman stellt bestenfalls ein mittelmäßiges Kinder- oder Jugendbuch dar, das auch zu jeder anderen Zeit spielen könnte, ohne dass es größerer Korrekturen bedürfte. Es ist einfach geschrieben, ohne jede wirkliche Tiefe und/oder spannende Handlung. Es lässt völlig kalt, und man fragt sich, warum das Buch geschrieben wurde und warum man es zu Ende gelesen hat. Rite of Passage hat 1968 den Nebula Award gewonnen.
Um auf den Schiffen keine auf lange Sicht tödliche Überbevölkerung zuzulassen, besteht ein strenges Regime der Geburtenkontrolle, und der Schiffs-Eugeniker gibt Empfehlungen in Bezug auf günstige Genkombinationen und regt entsprechende Geburten an. Außerdem gibt es einen Initiationsritus, bei dem alle Kinder im Alter von 14 Jahren für dreißig Tage auf einem Planeten ausgesetzt werden. Ein Ritus, den naturgemäß nicht alle überleben, da es in dieser Zeit keine Hilfe vom Schiff gibt. Die Überlebenden sind dann Erwachsene.
Mia ist zuerst schüchtern und muss sich durch einen Umzug in eine neue Umgebung einfinden. Sie hat zunächst Probleme, sich in der Schule einzufinden, freundet sich dann aber mit Jimmy an, mit dem sie sich denselben Mentor teilt, bei dem sie u.a. Ethik studieren. Der Leser erfährt von ihren kleinen Abenteuern, ihrem ersten Kuss und schließlich von ihren 30 Tagen auf dem Planeten, während derer sie mehr als einmal in Kontakt mit ihr feindlich gesinnten Bewohnern kommt.
Bewertung: Der Roman ist ein Jugendbuch. Ich fand die Erlebnisse von Mia nie spannend oder wirklich interessant. Nahezu jedes Abenteuer geht glatt und gut aus, jede Chance, die Erzählung etwas spannender zu gestalten, wird verpasst. So beschränkt sich beispielsweise die Vorbereitung auf den Ritus auf einem Planeten darauf, dass die Gruppe Blockhäuser baut, einen Fluss durchschwimmt und sich abseilt. Hier hätte an mehreren Stellen durch einen Zwischenfall gezeigt werden können, dass das Überleben in der Wildnis durchaus gefährlich ist, um so den späteren Ritus als wirkliche Herausforderung darzustellen. So aber stellt er sich trotz aller Gewalt und Schießereien als harmlose Sommerfreizeit dar. Den Kampf gegen die Bewohner vergleicht Mia selbst mit einem Schere-Stein-Papier-Spiel.
Am interessantesten sind noch die ab und zu eingestreuten Passagen, wenn es um die Sicht der Schiffsbewohner auf die Planetenbewohner geht oder wenn Mia sich um Ethik Gedanken macht. Allerdings wird dieses nie konsequenter umgesetzt, beispielsweise indem Mia sich Gedanken um die Ethik des Ritus selber Gedanken machen würde - der ja an sich ziemlich sinnlos ist, da der Ritus nichts mit dem Leben auf dem Schiff zu tun hat, sodass die erzeugte 'Siebung' nicht die 'besten' Erwachsenen hervorbringt, sondern mehr oder minder willkürlich ist.
Aber auch die Entwicklung von Mia ist nicht gut dargestellt. Sie wird vielleicht etwas offener und am Schluss kritischer bzgl. der Verhaltensweise des Schiffes gegenüber den Planetenbewohnern, aber ein wirklich motiviertes Erwachsenwerden findet nicht statt. Abgesehen davon, dass ihr Verhalten die ganze Zeit zu erwachsen wirkt für jemanden, der in ihrem Alter ist (an Bord des Schiffes wird weiterhin der leichtabgewandelte Erdenkalender benutzt). Ein Kind, das Epikureer und Stoiker liest und versteht, bedürfte schon einer Erklärung.
Fazit: Der Roman stellt bestenfalls ein mittelmäßiges Kinder- oder Jugendbuch dar, das auch zu jeder anderen Zeit spielen könnte, ohne dass es größerer Korrekturen bedürfte. Es ist einfach geschrieben, ohne jede wirkliche Tiefe und/oder spannende Handlung. Es lässt völlig kalt, und man fragt sich, warum das Buch geschrieben wurde und warum man es zu Ende gelesen hat. Rite of Passage hat 1968 den Nebula Award gewonnen.