Serie: Undead, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Es begann alles an einem der letzten sonnigen Tage im August. Ich lag auf der Terrasse und genoss das Wetter, gammelte herum und wollte eigentlich nichts tun. Noch nicht einmal meinem Lieblingshobby, dem Lesen, frönen. Dabei hatte ich noch ein paar interessante Bücher auf meinem Schreibtisch gestapelt. Und dann kamen sie. Nicht persönlich, sondern mit der Post: Mary Janice Davidson und ihre Begleitung Elizabeth Taylor. Ja, aber nicht DIE Elizabeth Taylor. Also nahm ich die beiden in Empfang und lud sie auf meine Terrasse ein. Die Autorin und ihr Modell sind sehr genügsam. Vor allem in Buchform. Elizabeth ist eine junge Frau ohne Job, denn den wurde sie gerade los. Außerdem ohne Katze, denn die ist gerade mal wieder abgehauen, und leicht verliebt in den Polizeidetektiv Nick Berry. Seit er ihr half, als sie von Verrückten angegriffen, gekratzt und gebissen wurde, hat sie sich öfters mal mit ihm getroffen. Aber bis zum Sex ist es leider noch nicht gekommen. Leider. Aber zumindest ihre Katze meldet sich. Sie sitzt unten im Schnee auf der Straße und wartet darauf, von ihrem Frauchen gerettet zu werden. Das klappt auch, mit nur einem kleinen Schönheitsfehler. Elizabeth wird überfahren und ist auf der Stelle tot.
Allerdings nicht lange. Sie wacht im Sarg wieder auf und ärgert sich über den mit pinker Seide ausgeschlagenen Sarg (sie hasst pink). Und dann erst diese Schuhe, in denen der Name ihrer Stiefmutter steht. Elizabeth trägt nicht irgendwelche Schuhe, sondern Designer-Schuhe. Und so beginnt ihr erster Tag als Leiche. Erst nach und nach stellt sich heraus, dass sie ein Vampir ist. Eigentlich erst zu dem Zeitpunkt, da sie einem kleinen Mädchen und deren Mutter gegen Gangster behilflich ist und ihr die langen Beißerchen wachsen. Der Roman fängt sehr humorig an, ist sehr lustig geschrieben, vor allem, als sie (am Tag, als sie beerdigt werden sollte) ihre Stiefmutter besucht, um ihre Designerschuhe zurückzuholen. Sehr nett auch die Szene, als der Schmuck der Stiefmutter im Mixer ein paar Runden dreht.
Der Anfang sprengt den Rahmen der üblichen Vampir-Romane. Doch mit der Zeit geht es in Richtung Revierkämpfe. Verschiedene Vampirgruppen haben so ihre Auseinandersetzungen - und mittendrin die Vampirkönigin Elizabeth. Ja, Vampirkönigin. Um jedoch anerkannt zu werden, muss sich Elizabeth noch manch eine Nacht um die Ohren schlagen.
Mary Janice Davidson schafft es, sehr unterhaltsam und aus einer ganz anderen Warte das Dasein als Vampirin zu beschreiben. Vor allem die ganzen wirkungslosen Selbstmordversuche sind sehr verständlich. Elizabeth findet sich schließlich mit ihrem Dasein ab, ich mich jedoch nicht mit einer etwas längeren Wartezeit, bis der zweite Roman erscheint. Unterhaltsame Designer-Schuh-Werbung, mysteriöser Frauenroman, bissfeste Unterhaltung - egal, wie man es nennen möchte. Ich will jetzt Süß wie Blut und teuflisch gut lesen!
Weiblich, ledig, untot - eine Art Buchbesprechung von Rainer Skupsch
Süß wie Blut und teuflisch gut - Erik Schreibers Rezension von Band 2