Serie / Zyklus: ~ Titel / Originaltitel: WE Against The Future. Festschrift zum 70. Geburtstag von Walter Ernsting/Clark Darlton Herausgeber: R. Gustav Gaisbauer Titelbild: Johnny Bruck Verlag / Buchdaten: Passau, 1990, ISBN 3-924-44370-X vorgestellt von Ulrich Blode |
70 Jahre Walter Ernsting sind auch viele Jahre schriftstellerischen und verlegerischen Lebens. Ernsting, geboren in 1920, initiierte nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Reihen, vor allem mit Science Fiction Themen. Bekannt wurde er als Autor unter dem Pseudonym Clark Darlton mit dem 1955 erschienen Roman Ufo am Nachthimmel als Utopia-Großband 19. Walter Ernsting hatte vor allem in den fünfziger und auch noch in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts großen Einfluss auf die Science Fiction Szene in Deutschland. Als Verleger und Übersetzer war sein Schwerpunkt die anglo-amerikanische Literatur. Mit der Gründung des Science Fiction Club Deutschland e. V. (SFCD) trug er erheblich zur Entstehung eines deutschen Fandoms bei. Bereits vor 1961, als er mit Karl-Herbert Scheer die erfolgreiche Perry Rhodan-Serie startete, war Walter Ernsting/Clark Darlton einer populärsten deutschen SF-Schaffenden. In der Folgezeit ließ die Produktion eigenständiger Werke, bedingt durch die Serienmitarbeit, nach. Unter seinem richtigen Namen veröffentliche Ernsting dann auch noch Bücher, z. B. für Jugendliche und den halbdokumentarischen Roman Der Tag, an dem die Götter starben.
In dem vorliegenden Band sind Texte langjähriger Kollegen und Freunde vereint, die über ihre Bekanntschaft mit Walter Ernsting oder über die damalige Zeit berichten. Es finden sich Beiträge von Hans Joachim Alpers, Kurt Brand, Hermann Urbanek, Jesco von Puttkamer und viele der Perry Rhodan-Mitarbeiter. Sie alle gratulieren dem Geburtstagskind.
In den Beiträgen lebt die Welt der frühen Science Fiction-Jahre in Deutschland wieder auf. Einen persönlichen aber informativen Blick über Fandom-Freundschaften, Streitigkeiten und Clubentwicklungen vermittelt Mario Kwiat. Viele kleine Anekdoten, z. B. über Urlaube oder Treffen, machen einfach Spass. Auch die grafische Seite kommt nicht zu kurz. Reinhard Habeck lässt Ernsting gegenüber seiner Romanfigur Gucky Zweifel laut werden, ob es sich lohnt einen neuen Roman anzufangen, denn die Sonne werde ja in zwei Milliarden Jahren zur Supernova werden und die Erde verbrennen. Und Johnny Bruck lässt seinen Freund, ausgestattet mit großen Mausbiberohren, in die Unendlichkeit blicken.
Im Anhang schildert Hermann Urbanek das Leben Walter Ernstings in einer kurzen Biographie. Anschließend folgt eine ausführliche Bibliographie. Ebenso finden sich viele Fotos, die nicht nur Walter Ernsting alleine zeigen, sondern auch mit Erich von Däniken, Donald A. Wollheim und Arthur C. Clarke.
WE Against The Future ist ein schöner Band, der mit Spaß gelesen werden kann.