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Titel: Was geschah mit Harold Smith? Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann
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Mit der Komödie "Was geschah wirklich mit Harold Smith?" legte Regisseur Peter Hewitt einen Film vor, der recht gut in die heutige Retro-Phase passt. Der Film spielt 1977 und zeigt die Gegensätze zwischen der damaligen Disco- und Punkwelle und macht sich zugleich über die sensationslüsterne Medienwelt lustig.
Im Mittelpunkt stehen Vince und sein Vater Harold. Disco-Fan Vince ist Anwaltsgehilfe und unsterblich in seine Kollegin verliebt. Harold sitzt die meiste Zeit vor dem Fernseher, während Vinces Mutter ständig fremdgeht. Eines Tages aber beweist Harold auf einmal außergewöhnliche Kräfte, indem er einen Kugelschreiber zum Schweben bringt. Als er jedoch bei einer kleinen Vorstellung in einem Altenheim nicht nur Uhren, sondern auch Herzschrittmacher zum Stehen bringt, wird nicht nur die Polizei, sondern auch das Fernsehen auf ihn aufmerksam. Es entsteht ein wahrer Kult, während ein Physiker Harold als Betrüger entlarven soll. Dieser aber ist von Harolds Fähigkeiten so sehr beeindruckt, dass er Harold öffentlich als den Sohn Gottes bezeichnet ...
"Was geschah wirklich mit Harold Smith?" verbindet leichte Komödie mit Satire und ist gleichzeitig in den Bereich der Phantastik anzusiedeln. Die Handlung schreitet rasant voran, das Timing der Gags ist jedes Mal erstklassig, und das Wichtigste: Der Film wird nie langweilig, verliert nie an Fahrt und hängt nie durch. Stets entstehen neue Situationen, in denen sich die Protagonisten beweisen müssen. Dabei lebt die Story von Gegenüberstellungen: Zum einen stellt Hewitt die Disco-Ära der Punk-Bewegung gegenüber, zum anderen das Unerklärbare der anscheinend rationalen Wissenschaft und zum Dritten Medienkonsumenten den Medienmachern. Dadurch wird der Film recht vielschichtig, da er so ziemlich alle sozialen Bereiche heutiger Gesellschaften durch den Kakao zieht. Die Kritik, die sich Fernsehen oder auch Wissenschaft anhören müssen, ist aber keineswegs diejenige des erhobenen Zeigefingers, sondern eine sehr gelungene Entlarvung der geistigen und medialen Elite.
Insgesamt macht der Film richtig Spaß und verliert auch nach mehrmaligem Ansehen weder an Originalität noch an Witz. - Absolut sehenswert!