Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Wiebke Schiefelbein (ElvenArcher). |
Gott ist gestorben - angeblich ein Unfall. Er hinterläßt ein Testament: Sein Sohn Colin soll die Erde erben, doch dieser ist daran nicht wirklich interessiert, sondern will den Planeten an seinen Kumpel Lou Cipher verkaufen. Gottes Frau Eartha ist davon nicht erbaut, schließlich hat Gott ihr den Planeten vor langer Zeit geschenkt, außerdem hat sie den Verdacht, daß Colin etwas mit dem Tod seines Vaters zu tun hat. Also engagiert sie Lazlo Woodbine, den größten Privatdetektiven, von dem sich selbst Marlowe noch eine Scheibe abschneiden könnte - er soll die Hintergründe ans Licht bringen und das Geschäft am besten verhindern. Schnell merkt Lazlo, daß dies kein 08/15-Fall ist, auch wenn ihm alle Klischees aus sämtlichen einschlägigen Filmen begegnen und was soll man machen, wenn der Auftraggeber Gottes Frau ist, die kein Versagen duldet...
Ich hatte schon viel von Robert Rankin gehört, seine Bücher werden immer in einem Atemzug mit Douglas Adams und Terry Pratchett genannt, doch leider wurde ich enttäuscht. Das was sich mir da bot, war Irrsinn reinster Güte, allerdings war es mir dann doch etwas zu verwirrend und absurd, daß ich ständig den Faden verlor und dazu die dürftige Handlung. Zudem sind die Figuren so durchgeknallt, daß sie von Kapitel zu Kapitel ihre Persönlichkeit, Form und Farbe wechseln, einfacher wird die Sache durch das ständige Springen zwischen dem Ich-Erzähler, dem Erzähler und der dritten Person nicht.
So gerne wie ich humoristische Fantasy oder Science Fiction lese, dieser Stil ist ganz und gar nicht mein Fall. Ich lege schon Wert darauf, dem Geschehen und der Entwicklung der Figuren folgen zu können und wenn das alles nicht vorhanden ist, dann sollte der Text wenigstens verständlich und unterhaltend sein. Hier habe ich gar nichts davon gefunden, aber vielleicht bin ich ja auch zu blöd für dieses Buch.
Der Klappentext und die Idee der Story weisen soviel Potential auf, um so mehr enttäuscht das Ergebnis. Immerhin hat man ein wenig seine Freude, wenn man sich etwas in den amerikanischen Krimis der 30er / 40er Jahre auskennt. Dann findet man schon die eine oder andere Figur und Anspielung. Aber auch hier hat Rankin übertrieben, statt den Leser immer mal wieder eine Anspielung auf ein Buch oder einen Film als Würze dazuzugeben, wird es zum Flächenbombardement, wo man schnell die Übersicht, die Lust und den Witz verliert.
Terry Pratchett hat das am Anfang seiner Karriere auch ganz gerne gemacht, zum Glück später aber davon abgelassen und sich mehr darauf besonnen eine gute Story mit gelegentlichen Anspielungen zu entsinnen.
Einzig der Verlag rettet das Ganze ein wenig, weil er das Buch in einen schlichten weißen Umschlag gepackt hat, mit rot-blauen Aufdruck. Die Titelillustration befindet sich im Inneren auf zwei Seiten und besteht aus einigen Aufklebern, die man nach Gutdünken auf der Außenseite verteilen könnte. Laut dem Vorwort gab es beim Erscheinen auch ein Gewinnspiel, bei dem das schönste Cover prämiert werden sollte. Ich habe mich dessen enthalten und das Cover so gelassen wie es oben abgebildet ist.
Die seltsamen gepunkteten Aufkleber mit ihren grotesken Figuren, derer man schon auf anderen deutschen Ausgaben von Rankins Büchern bewundern konnte, wollte ich mir nicht auch noch antun. Aber die Idee finde ich an sich schon gut, dafür gibt es einen Bonuspunkt und sei es nur, weil man das Cover auch weiß lassen kann, so werden aus den 4 Punkten für den Inhalt, doch noch 5.
5 von 10 Punkte.
- Juni 2005 -