Titel: Warriors of Terra Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Eine jugendliche Gruppe von Tierschützern namens "Warriors of Terra" hat vor, in ein Hochsicherheits-Biotech-Labor einzudringen, um Versuchstiere zu befreien. Hierzu nutzt man einen Insider - die junge Ali ist eine Tochter eines dort arbeitenden Wissenschaftlers und fühlt sich von ihm vernachlässigt. Durch diese Aktion will sie wohl mehr Aufmerksamkeit von ihm erhaschen. Klischeehafterweise gibt es natürlich vor und während der Aktion Streit und Missgunst zwischen den einzelnen Mitgliedern. Als der Nerd der Gruppe, Izzi - weiblich, mit Brille, also nur fast ein Klischee -, nachdem sich die Gruppe in einem Fahrstuhl selbst eingesperrt hat, alle Türen des teils unterirdischen Komplexes öffnet, gerät ein "Experiment" des Labores auf freien Fuss. Dummerweise verbirgt sich hinter diesem eine junge Frau namens Maya - versehen mit übersinnlichen und kannibalistischen Attributen. Um dem Film und dem Szenario noch ein wenig Würze zu geben, wird freilich noch ein Sicherheitsteam in die Gegend geworfen, das äußerst effektvoll mit automatischen Waffen die Umgebung penetriert. Apropos Umgebung: Diese stellt sich übrigens genau so dar, wie man es von einem Hochsicherheitslabor dieser Güte erwarten muss - in einem solchen Film zumindest: tief in der Erde, schmutzig, meist dunkel, und aus allen Ecken dampft es raus. Putzfrauen sind in der Biotechnologie wohl nicht gern gesehene Mitarbeiter.
Während in der Zentrale der Firma Alis Vater versucht, die Taten seiner Tochter zu decken, wird in den Tiefen des Komplexes ein Mitglied nach dem anderen von Maya eliminiert. Hierbei beschränkt sich der Film allerdings darauf, die Morde indirekt zu zeigen und den Zuschauer immer nur erahnen zu lassen, dass nun wieder eine Person das Zeitliche gesegnet hat. Schlussendlich muss Ali allein gegen Maya antreten, um wieder an das Tageslicht zu kommen.
Der Film, der sich einerseits ungeniert sowohl bei "Resident Evil" als auch bei dem Computerspiel "F.E.A.R" bedient, hat zwei große Fehler: Einerseits ist er grottenlangweilig, und dieses ist zudem noch versetzt mit groben logischen Fehlern. Minutenlang wandern sowohl das Sicherheitsteam als auch die "Warriors" durch die dunklen Gänge der Firma, um sich ständig aus dem Weg zu gehen oder irgendwelchen seltsamen Geräuschen zu folgen. Szenen werden immer wieder unnötigerweise schwarz aus- oder eingeblendet, und wenn man ehrlich ist, passiert auf weiten Strecken des Filmes eigentlich gar nichts. Die Aktionen Mayas sind nur punktuell gestreut und zu weit auseinander, um einen flüssigen Spannungsbogen zu erzeugen. Während das Ergebnis eines Bioexperiments anfangs immer in grellem Licht gezeigt wird, verwandelt es sich im Laufe der Zeit in einen mit Rissen in der Haut überzogenen Dämon. Warum - das bleibt dem Zuschauer verborgen. Ebenso, warum man nicht einfach den Komplex verlässt oder die Türen wieder schließt. Schließlich sollte es nach dem Eingriff Izzis in das Sicherheitssystem andersrum auch wieder eine Möglichkeit geben, diese Manipulation außer Kraft zu setzen.
"Warriors of Terra" ist eine nicht nur billige, sondern auch schlecht umgesetzte Kopie bekannter Szenerien. Zudem langweilt er auf weiten Strecken und kann weder in schauspielerischen als auch in technischen Dingen überzeugen.