Reihe: Warrior Cats, Band 7 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
In düsteren Träumen erscheinen Feuerstern unbekannte Katzen auf der Flucht, ein ganzer Clan in Not und Elend. Wer sind diese fremden Katzen? Welches schreckliche Unglück ist ihnen widerfahren? Feuerstern geht seinen Träumen auf den Grund und kommt einem uralten Unrecht auf die Spur. Zusammen mit seiner Gefährtin Sandsturm bricht er zu einer Mission auf, die sie weit aus dem vertrauten Wald führt. In fernen Felsenlandschaften entdecken sie Spuren der Katzen aus Feuersterns Träumen. Und Feuerstern steht auf einmal vor der riesengroßen Aufgabe, einen neuen Clan zu gründen … (Klappentext)
Die vier Katzenclans sind sich zum ersten Mal seit langer Zeit einig. Sie respektieren ihre Grenzen und dadurch kommt man vorläufig gut miteinander aus. Streitigkeiten fallen so gut wie nicht mehr an. Feuerstern, der Anführer des Donner-Clans, wird von Träumen geplagt. Fremde Katzen an einem ihm unbekannten und nicht näher bestimmten Ort rufen nach ihm. Die fremden Katzen scheinen einer unbekannten Gefahr ausgeliefert zu sein und benötigen Hilfe. Hinzu kommt, dass die Zweibeiner ihren Lebensraum rücksichtslos ausweiten. Der Donner-Clan ist dadurch in seinem Bestand und seinem Revier bedroht.
Feuerstern macht sich seine Gedanken über den fremden Hilferuf und erfährt, dass die Vorfahren der Katzen im Sternen-Clan ihn belogen haben. Von Blaustern erfährt er, dass es früher einen fünften Clan gab. Dieser Clan wurde Himmels-Clan genannt. Dieser Clan wurde von den anderen vier Clans aus dem Wald vertrieben. Das war zu einer Zeit, die der heutigen ähnelt, da die Zweibeiner ihren Lebensraum weiter ausdehnten. Es gab nicht mehr genug Platz für alle Katzen. Feuerstern und seine Gefährtin Sandsturm machen sich auf die Suche nach dem unbekannten Katzen-Clan. Wenn möglich, will er ihnen helfen.
Der neue Band der Warrior Cats ist ein neuer Beginn. Ich sehe ihn mit seinem Untertitel „Special Adventure“ als ein Bindeglied zwischen den beiden Staffeln. Die erste Staffel mit ihren sechs Bänden ist beendet. Auch wenn der Band direkt an die Staffel anschließt, ist klar, dass mit dem Aufbruch von Feuerstern und Sandsturm etwas Neues beginnt. Ich hatte schon angedeutet, dass Katzen nicht in diesen Clans zusammenleben. Die einzige Katzengruppe, die ähnlich lebt, sind Löwen. Spannt man den Bogen jedoch weiter, so erscheint der Gegensatz zwischen den Wildkatzen und den Hauskatzen ähnlich dem wie zwischen Einwanderern und Wildnisbewohnern. Spannt man den Bogen noch etwas weiter, sind wir mit Feuerstern beim guten und edlen Wilden, wie es Winnetou einer war. Ich denke, dies ist ein guter Vergleich. Die Menschen drängen immer weiter vor und die Katzen müssen weichen. Der Aufbau der Katzenclans kann durchaus mit den Indianerstämmen Nordamerikas mithalten. Krieger, Heiler (Schamanen), Stammesführer (Häuptlinge) etc. - alles ist vertreten. Ich denke, die Bücher hätten auch als Western durchgehen können oder in der Science Fiction mit der Besiedelung neuer Welten - und in der Fantasy sowieso. Lediglich die Katzen als lieb gewonnene Haustiere und Kuschelkrieger auf Samtpfoten bilden ein besseres Motiv, um Kindern diese Bücher lesenwerter erscheinen zu lassen. Natürlich gehört auch dazu, dass die drei Schriftstellerinnen eine Welt erschaffen, die in sich stimmig ist, und mit ihrer flüssigen Schreibweise die Kinder mehr als nur eine Seite pro Tag lang an das Buch fesseln. Die drei Autorinnen, die sich hinter dem Pseudonym Erin Hunter verbergen, sind alle Katzenfreundinnen. Die Ideen von Victoria Holmes werden von Cherith Baldry, Kate Cary und Tui Sutherland in lesenswerte Abenteuer umgesetzt. Das gebundene Buch mit dem stimmungsvollen Titelbild ist für das Zielpublikum bestens ausgewählt.
Manche Dinge, die beschrieben werden, kann ich nicht ganz gutheißen. Der Clanführer Feuerstern wirkt auf mich manchmal naiv und seine Erklärungen wirken wie mit der Brechstange zurechtgebogen. Dennoch ist dieses Buch ein wunderbares Weihnachtsgeschenk, Geburtstagsgeschenk, eine Belohnung für gute Noten oder einfach nur so. Lesenswert ist es in jedem Fall. Und wenn man aufmerksam liest, erhält man noch ein paar Tipps fürs Leben.