| Titel: Warning from Space Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Über Tokio tauchen in letzter Zeit immer mehr UFOs auf, Monster werden in der Stadt gesichtet. Während die Bevölkerung sich in wachsender Unruhe befindet, glaubt der wissenschaftliche Leiter des örtlichen Observatoriums, Dr. Komura, nicht an diese Geschichten. Selbst Sichtungen mit dem eigenen Auge tut er als Humbug ab.
Jedoch machen nach kurzer Zeit Außerirdische auf sich aufmerksam und warnen vor einer großen Gefahr. Die Aliens stammen vom Planeten Paira, einem erdgleichen Himmelskörper auf der genau erdabgewandten Seite der Sonne. Ihre dramatische Nachricht: Ein Planet befindet sich auf Kollisionskurs mit der Erde und droht sie zu vernichten. Falls dies geschehen sollte, würde auch Paira in Mitleidenschaft gezogen. Die Außerirdischen erscheinen den verblüfften Wissenschaftlern in bekannten Formen, so gleicht ihre Sprecherin einer bekannten Tokioter Nachtclub-Dame - was zu einiger Verwirrung führt. Jedoch können die Paira ´ner sich nach gequälten Minuten endlich mitteilen und die Wissenschaftler eine Lösung für das apokalyptische Event finden. Eventuell erscheint eine ansonsten schreckliche Formel von Dr. Matsuda hilfreich, die er aufgrund einer Warnung durch einen Paira schon vernichten wollte, da die Auswirkungen schrecklicher seien als die einer Atombombe. Schlussendlich müssen die vereinigten Wissenschaftler nur noch den "World Congress" von der Gefahr überzeugen. Jedoch wird er von der Yakuza entführt, die die rettende Formel auf dem Schwarzmarkt verkaufen möchte.
Der Film stellt einen der ersten reinen Science-Fiction-Filme aus japanischer Hand dar und kann wohl nur für die Fans solcher Streifen als sehenswert gewertet werden. Zahlreiche zu kritisierende Elemente machen das Anschauen des Streifens eher zu einer Tortur. Allein der Spannungsbogen zieht sich derart in die Länge, dass man sich spätestens ab dem ersten Drittel von "Warning from Space" fragt, wann denn nun endlich die Handlung fortgeführt wird. Schauspielerisch überzeugt man durch dramatische Grimassen und weit aufgerissene Augen - ist das ein Überbleibsel aus der Stummfilmzeit? Vergleichsweise lächerlich wirken die Kostüme - die Paira werden in einer Art baumwollnem Seesternkostüm dargestellt, mit einem großen Plastikauge auf der Brust. Wenn die lustigen Wesen durch ihr Raumschiff wackeln, wirkt das wie Ku-Klux-Klan meets Schlümpfe.
Riesig sind die Löcher im Plot. So sprechen die Pairas in den ersten Szenen des Filmes davon, sich die Erde untertan zu machen, um den Rest des Streifens die Erdbewohner davon zu überzeugen, dass sie friedliche Retter seien. Was denn nun? Warum muss Tokio unbedingt evakuiert werden, wenn sich doch der ganze Planet in Gefahr befindet? Wie überlebt Dr. Matsuda an einen Stuhl gefesselt in einem ansonsten verlassenen Gebäude - einen ganzen Monat!?
Der Film wurde für das englischsprachige Publikum mit neuen Dialogen versehen - und auch nicht besser.