Gratis-Comic-Tag 2012 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Es mag ja noch immer Menschen geben, die noch keinen Blick in "The Walking Dead" geworfen haben. Warum auch immer man sich einem der besten derzeit noch laufenden Zombiecomics verweigern will, diese kostenlose Ausgabe im Rahmen des Gratis-Comic-Tages 2012 ist der ultimative Ausredenkiller. Während die deutsche, gebundene Ausgabe schon mit der Nummer 17 aufwartet, bietet sich hier für Unkundige hier die einmalige Gelegenheit, den Beginn eines fantastischen Road-Movies auf Papier mit zu verfolgen. Der Polizist Rick Grimes wird während eines Einsatzes nieder geschossen und erwacht einige Zeit danach wieder aus dem Koma. Doch die Welt um ihn herum hat sich wesentlich gewandelt, die Zivilisation, so wie wir sie kennen, ist am Ende. Zombies beherrschen nun da Bild der Strasse - und Grimes muss sich in allerkürzester Zeit damit auseinandersetzen. Was macht "The Walking Dead" so besonders? Neben den tollen s/w-Zeichnungen ist es wohl das, was so viele beliebte Serien besitzen: Charisma und Tiefe. Gerade die Produktionen, in denen die augenscheinlichste Handlung eigentlich nur als Rahmen dient und man sich im Autorenteam viel lieber um Charaktere und deren Beziehungen zueinander kümmert, sind immer an oberster Stelle, was Originalität und Qualität betrifft. Natürlich gruselt man sich, wenn Zombies das Panel betreten und eine heikle Situation auf die eine oder andere Weise gelöst wird. Doch der eigentliche Kick ist das Verfolgen der Erntwicklung der Persönlichkeiten, die inneren Konflikte und die äusseren Reibereien. Gute Serien sind die, bei denen man sehr schnell eine innere Bindung zu den jeweiligen Protagonisten aufbaut - "The Walking Dead" gehört hier auf alle Fälle dazu.
Nach dem furiosem Beginn der Zombie-Serie taucht der Leser ein in die fantastische Welt des Steam-Punks. Felix Mertik und Benjamin Schreuder haben mit "Kupferherz" ein vielfach beachtetes Werk geschaffen, das auch hier entsprechend positiv besprochen wurde. Mit Steam Noir: Zeitenwende haben Mertik und Verena Klinke einen kurzen Prolog geschaffen, über dessen Inhalt nichts verraten werden sollte. Geniessen und dann gleich, wenn noch nicht vorhanden, das entsprechende Album kaufen!