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Reihe: Wächter der Seelen, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Im inzwischen dritten Teil der Serie wird der Krieger Jamie Murdoch auf den Weg nach Japan geschickt, um dort nach einer weiteren geheimnisvollen dunklen Reliquie zu suchen. Murdoch, einer der Wächter der Seelen, ist ein Mensch, der wegen seiner Sünden eigentlich im Fegefeuer schmoren sollte, aber von der etwas undurchsichtigen Herrin des Todes eine zweite Chance erhalten hat. Wenn er fünfhundert Jahre lang die Seelen der Verstorbenen vor dem Zugriff der Dämonen bewahrt, kann auch er wieder in den Himmel kommen. Das zu findende Artefakt, ein ganz besonderer Schleier, ein sogenannter Tempelschleier, soll sich im Besitz der Kriegerin und Dämonenjägerin Kiyoko Ashida befinden. Nach Murdochs Ankunft im Land der aufgehenden Sonne erweist sich sein Auftrag als gar nicht so einfach, sondern im Gegenteil recht schwierig. Murdoch möchte gern, aber Kiyoko verweigert ihm ein Gespräch. Im Lauf der Zeit treffen sie doch noch aufeinander. Es kommt nicht nur zu einem Gespräch, sondern beide fühlen sich, wie vom Blitz getroffen, zueinander hingezogen. Bei Murdoch hat dies zur Konsequenz, dass er Kiyoko unbedingt besitzen will. Gemeinsam versuchen die beiden, miteinander klarzukommen, als sie erkennen, dass ihrer beider Schicksal miteinander verbunden ist.
Zudem hat sich Asasel, ein gefallener und in Höllenkreisen in Ungnade gefallener Engel vom Rang eines Beelzebub oder Luzifer, insgeheim an Kiyoko herangemacht, um den Tempelschleier an sich zu bringen.
Als der Krieger Jamie hinter das Geheimnis der dunklen Reliquie, des Schleiers, kommt, ist er mehr als überrascht. Der Tempelschleier ist das letzte Stück des Vorhangs eines jüdischen Tempels, der sowohl positive als auch negative Kräfte beinhaltet. Gleichzeitig mit Jamie sind jedoch weitere Jäger der verlorenen Schätze hinter dem Schleier her. Die Dämonen sind dabei nicht gerade zimperlich. Murdoch und Kiyoko kommen in große Schwierigkeiten. In den letzten Jahrzehnten ist die Macht der Dämonen stark angestiegen. Die Wächter der Seelen selbst sind in der Minderheit und oft genug den Dämonen unterlegen. Der Grund dafür sind Schandreliquien, die in der Hand der Dämonen die Welt immer weiter ins Chaos stürzen.
Annette McCleave stellt uns mit Japan einen interessanten Schauplatz vor, weitab vom normalen Amerika, welches sonst immer als Handlungsort herhält. So spielt die erste Hälfte des Buches überwiegend im Land der Samurai. Ein wenig von der Mentalität dieser ehrenwerten Krieger hat die Autorin ihrem Murdoch angedeihen lassen. Dazu kommt die Verschiedenheit der beiden Hauptakteure, Japan – USA, Frau – Mann. Im Gegensatz zu den anderen Büchern lässt Annette McCleave diesmal den Bösewicht recht bedeckt agieren und verrät nicht gleich, wer er ist. Zärtlich wie ein Krieger ist einmal mehr ein erotischer und fesselnder Roman, der den Kampf zwischen Gut und Böse darstellt. Faszinierende Helden und eine gute Handlung bilden eine Geschichte, der man sich nur schwer entziehen kann.