Titel: Vom Jenseits Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Lovecrafts Kurzgeschichten muss man gelesen haben, damit man den Wert, den sie für die Phantastik haben, zu schätzen weiß. Es vermögen nicht alle Geschichten zu überzeugen. Aber das ist natürlich. Bedenken sollte der Leser jedoch, wann die Geschichten geschrieben wurden, welche Umstände herrschten und wie lange es her ist, dass sie zum ersten Mal erschienen.
Das Buch in der Hand zu halten ist für Neuleser der Area-Horror-Reihe etwas ungewöhnlich. Wer aber schon einige der Bücher dieser Reihe in seinem Regal stehen hat, wird sich darüber nicht wundern. Alle Bücher haben den gleichen Umfang von etwa 800 Seiten, eine gleiche Aufmachung und die gleiche gute Qualität. Das Umschlagsbild ist angenehm zurückhaltend, wie alle anderen der Reihe ebenfalls.
Die Erzählungen handeln von den unterschiedlichsten Dingen. Mal ist der in einem Grab Eingeschlossene Handlungsträger, dann geht es um alte Pharaonen, von denen man annehmen sollte, dass sie tot sind. Alltägliches Grauen trifft sich mit dem Unheimlichen aus den Tiefen des Kosmos; die Bedrohung kommt sowohl von innen wie von außen. H. P. Lovecraft wird immer als Meister des Grauens bezeichnet, wie viele andere, die nach ihm kamen, ihn sogar zum Vorbild hatten. Der vorliegende Sammelband bietet eine gute Auswahl des jahrelangen Schaffens des Mannes, der zu Lebzeiten keine Anerkennung fand. In seinen Briefen mit anderen Intellektuellen seiner Zeit gab er mehr über sich preis, als er je in seinen Erzählungen tat. Wer bereits in Besitz von seinen Erzählungen ist, wird es begrüßen, diese Sammlung in seinen Besitz zu nehmen. Denn in anderen Erzählbänden gibt es immer nur einen kleinen Teil. Hier sieht man eine große Bandbreite.
Ein lohnenswerter Band.