Anlässlich der 12. Wetzlarer Tage der Phantastik im Jahr 1992 schrieb die Phantastische Bibliothek den Kurzgeschichtenwettbewerb "Science Fiction in Wetzlar" für Schüler aus. 27 Schüler und Schülerinnen sandten Beiträge ein, von denen die besten fünf am 10. September 1992 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Vom Dezember 1992 bis Mai 1993 fand ein Workshop statt, in dem die Ideen und Texte durchdiskutiert wurden. Resultat war ein Sammelband mit den fünf prämierten Geschichten und drei neuen.

Neue Bewohner für die Erde ist eine schöne Geschichte um das Zusammenleben der Menschen mit anderen Lebewesen. Es sind die Kinder in Tanja Bests und Dorothea Hühns Beitrag, die nach einer Lösung für die gegenseitigen Probleme finden. Dass die Stadt Wetzlar nur aus Illusionen besteht, ist für manche schön und für andere verstörend. Ob eine Täuschung ebenso befriedigend sein kann wie die Realität, geht Sandra Frimmel nach. Ein Picknick am Wegesrand führt zur Kurzgeschichte Vom Ende des Domes, worüber die Bürger keinesfalls erfreut sind.

Die acht Schüler-Geschichten sind leicht lesbar, originell und gut erzählt. Alle Beiträge sind recht kurz und schnell durchgelesen. Bemerkenswert ist, dass die Autoren außergewöhnlich gut sind und sich schriftstellerische Potenziale zeigen, auch wenn man so manche Unerfahrenheit der Schriftsteller im Umgang mit ihren Texten bemerkt.

Aus dem Vorwort: "Die hier vorliegenden Texte weisen nach, wie kreativ junge Leute sind und daß sie auch ein ausgeprägtes phantastisches Denken besitzen. Die Geschichten zeigen große Phantasie, Originalität und durchaus Schreibfähigkeit. Die jungen Autorinnen machen sich in ihren Geschichten Gedanken über unsere Umwelt und damit über den Fortbestand der Menschheit. Sie werfen dabei einen überwiegend düsteren Blick in die Zukunft, malen Schreckensbilder einer überbelasteten umwelt und einer kaum erträglichen Verringerung der Lebensqualität und zeigen damit ein geschärftes Bewußtsein für das, was wir alle heute immer noch auf die leichte Schulter nehmen: daß wir nämlich nur eine Welt besitzen."