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Titel:Virulent Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Erst in letztem Augenblick gelang es einer überregionalen Seucheneinheit der Vereinigten Staaten, eine Seuche einzudämmen, die außerirdischen Ursprungs war. Dabei wurden die Wirte von einem Virus befallen, die Wucherungen am Körper erzeugte. Die Menschen selbst waren vollkommen willenlos gegenüber den Eindringlingen. Am Ende lösten sich die Wucherungen aus dem Wirt (während dessen qualvollem Tod) und begannen ein Dimensionstor zu bauen. Perry Dawsey, ein Infizierter, führte einen einsamen Kampf gegen die Invasoren seines Körpers und erst die Selbstverstümmelung brachte ihm die Befreiung. Am Ende war er es, der die Regierungsbeamten zum Tor führte und die Invasion vereitelte. Doch das Saatschiff ist nach wie vor auf der Erde. Es hat seine Strategie überarbeitet und seine Viren immer besser an den Menschen angepasst. Perry kann nach wie vor die Infizierten „hören“, doch Perry ist auch gezeichnet und erfüllt alle Kriterien eines Psychopathen. Verzweifelt versuchen die Beamten den gewalttätigen Mann unter Kontrolle zu bringen, denn er ist die einzige Chance, die Invasoren aufzuhalten. Währenddessen holt das Saatschiff zum letzten entscheidenden Schlag gegen die Menschheit aus.
War Infiziert mit Perry Dawseys einsamem Kampf ein verstörender Roman, so erzählt Virulent die Geschichte nun im größerem Maßstab. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal nicht die Infizierten, sondern der Kampf der Menschheit gegen die fremde Macht. Scott Sigler spart auch dieses Mal nicht mit blutigen Details und der Leser (ich zumindest) kann froh sein, dass er die Geschehnisse nicht auf der Leinwand verfolgen muss. Die Geschichte - eigentlich der klassische Körperfresser-Stoff - ist wieder spannend erzählt und enthält einige interessante Wendungen. Neben Perry Dawsey sind auch der Soldat Dew sowie die Seuchenexpertin Margo Hauptfiguren. Beide Personen kamen auch schon im ersten Teil vor, doch nun wird viel auch aus ihrer Sicht erzählt, was dem Buch durchaus gut tut, denn sonst wäre der Roman in weiten Teilen zu einer Wiederholung der Geschichte von Infiziert verkommen. Auf der anderen Seite ist die Geschichte nun nicht mehr so beklemmend wie Infiziert. Vielmehr erzählt Virulent ein Science-Fiction-Horror-Szenario, wobei der Autor nun mit dem Saatschiff (im Buch als Orbiter bezeichnet) mehr SF-Elemente bringt und damit die Geschichte durchaus bereichert. Trotzdem stellt sich die Frage, ob die Fortsetzung nötig gewesen wäre. Das Buch liest sich gut und spannend und es hat keine Längen, aber das darf nicht über den Umstand hinwegtäuschen, dass dies lediglich eine Variation der Ereignisse von Band 1 ist. Erst zum Ende hin wird die Geschichte richtig interessant, wenn die Ereignisse sich in sehr großen Maßstäben entfalten.
6 von 10 Punkten.