Titel: Die Tochter der Tryll – Verborgen Eine Besprechung / Rezension von Anika Henke Eine Rezension orgaisiert durch Read´n´Review |
Als Wendy Everly sechs Jahre alt war versuchte ihre Mutter sie zu töten. Schon seit ihrer Geburt hasste sie Wendy und behauptete sie sei ein Monster und habe ihr wirkliches Kind getötet. Erst Jahre später erfährt sie durch Finn, dass ihre Mutter recht hatte, denn er verrät ihr, dass sie ein Wechselbalg ist. Sie ist nämlich tatsächlich kein Mensch, sondern eine Tryll und dazu auch noch die Prinzessin eines Königreiches. Als sie sich zu ihrem wahren Zuhause begibt sieht sie ich plötzlich mit ganz neuen Dingen konfrontiert…nimmt sie ihr Schicksal an?
„Die Tochter der Tryll – Verborgen“ ist ein Fantasy-Roman mal ganz abseits von den typischen Vampir- und Werwolf-Geschichten. Der Leser trifft hier auf die Tryll (Trolle), die besondere Fähigkeiten besitzen, die sie von den Menschen unterscheiden, unter denen sie aufwachsen. Äußerlich entsprechen sie also nicht dem typischen Bild von Trollen, das man normalerweise vor Augen hat.
Die Geschichte entwickelt sich in dem ersten Band zunächst sehr rasant, sodass man beim Lesen ein wenig länger braucht um sich richtig einzufinden. Der Leser begleitet Wendy in ihr neues Leben und nimmt so all ihre Eindrücke von der Welt der Tryll auf. Sei es das neue Zuhause, die vielen Benimmregeln, das Essen mit wichtigen Persönlichkeiten oder das Aufeinandertreffen mit den Nebencharakteren. Hier pendelt sich die Geschichte zunächst ein bevor es zum spannenden Finale des ersten Bandes kommt.
Wendy ist ein Charakter, mit dem man als Leser erst einmal warm werden muss. Sie erschien mir zunächst ziemlich zickig und stur zu sein. Sie hat Schwierigkeiten damit sich mit jemandem anzufreunden und scheint auch sonst nicht wirklich in die Gesellschaft zu passen. Bis auf ihre Tante und ihren Bruder hat sie eigentlich niemanden – und dann muss sie ausgerechnet die beiden Menschen verlassen, die sie am meisten liebt. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mit Wendy mitgefühlt und mit ihr zusammen darauf gehofft, dass ihr neues Leben vielleicht ein glücklicheres wird.
Der Tracker Finn, der Wendy zurück zu ihrer wahren Mutter bringt, bleibt zunächst ein sehr rätselhafter und geheimnisvoller Charakter – zudem sieht er umwerfend aus. Der Leser lernt ihn durch Wendy kennen und schnell ist (zumindest für den Leser) klar, dass sich zwischen den beiden etwas entwickeln wird. Diese Liebesgeschichte folgt meiner Meinung nach zwar größtenteils den Klischees, ist aber trotzdem sehr interessant zu verfolgen.
Wendys wahre Mutter stellt sich für Wendy eher als Enttäuschung dar. Sie ist die Königin, daher erscheint sie auch recht herrisch und lässt keinerlei Gefühle zu. Außerdem stellt sie Forderungen an Wendy, die diese zunächst einfach nur überfordern. Mir erschien sie als äußerst unsympathisch und ich habe mit Wendy mitgefühlt, die in dieser Hinsicht scheinbar kein Glück hat.
Doch es gibt ja auch noch weitere Nebencharaktere, die Wendys neues Leben begleiten und ihr dabei helfen sich in der für sie neuen Rolle als Prinzessin zurechtzufinden. Doch Wendy wird nicht von allen mit offenen Armen empfangen, schließlich soll sie einmal das Königreich regieren.
Sprachlich gesehen ist „Die Tochter der Tryll – Verborgen“ eigentlich nichts Besonderes. Der Einstieg ist zunächst ein wenig holprig, doch sobald man sich eingelesen hat, lässt sich das Buch sehr flüssig lesen. Zum Schluss hin wird die Geschichte sehr spannend, sodass der Leser gefangen genommen wird und mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören kann.
Das Cover an sich finde ich eigentlich ganz schön, die Cover der Reihe sind ja allesamt recht ähnlich gestaltet worden. Im Buchladen erregt es auf jeden Fall Aufmerksamkeit und ich würde auch danach greifen. Jedoch ist mir nach dem Lesen nicht klar geworden, worin die Verbindung zu dem Inhalt besteht, denn ich finde nicht, dass es besonders gut zu dem Inhalt passt.
Insgesamt gesehen ist „Die Tochter der Tryll – Verborgen“ ein interessanter Auftakt einer etwas anderen Jugendfantasy-Reihe, von der ich mir in den nächsten beiden Teilen vor allem noch ein bisschen mehr Fantasy erhoffe. Die Geschichte birgt einiges an Potenzial und gerade das Ende macht mich sehr neugierig auf den weiteren Verlauf im nächsten Band.