Titel: Der Venuspakt Eine Besprechung / Rezension von Asaviel |
Klappentext:
Nuriya ist ein Feenkind, eine Tochter des Lichts, doch sie will mit der Magie ihrer Vorfahren nichts zu tun haben. Als sie den Blick eines Fremden spürt, ahnt sie sofort, dass diese Begegnung ihr Leben auf den Kopf stellen wird.
Kieran ist sinnlich, sexy und sehr gefährlich. Seine Welt ist die Dunkelheit. Seit Jahrhunderten arbeitet der Vampirkrieger als Auftragskiller und tötet jeden, der es wagt, die magische Ordnung zu stören. Aber dann verstößt er selbst gegen die Regeln, denn die widerspenstige Feentochter hat längst sein Herz geraubt.
Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt relativ viel versprechend und macht von der ersten Seite an Lust auf mehr. Feen oder Elfen in Verbindung mit Vampiren. Beide haben eine gemeinsame Geschichte, die sie miteinander verbindet und ein zerbrechlicher Frieden, der nur mühsam aufrecht erhalten wird. Das klingt gut und klingt nach etwas, was aus bekannten Bestandteilen eine neue Geschichte schreibt.
Leider wird das Potenzial dieser Geschichte nicht genutzt und nicht ausgebaut. Die Handlung ist schon nach wenigen Seiten vorhersehbar und das bleibt auch so. Gleichzeitig versucht die Autorin so viele einzelne Versatzstücke unterzubringen, die nicht noch einmal aufgegriffen werden, dass mich das etwas verwirrt zurückgelassen hat. Donates und seine Seelengefährtin haben besondere Fähigkeiten, die sie geheim halten. Ja, sie werden geheim gehalten. Auch der Leser erfährt nichts über sie. Nuriya scheint eine Art Allergie gegen Magie oder magische Wesen zu haben, das wirkt aber nur lächerlich und irgendwie unfreiwillig komisch, da auch darauf nicht weiter eingegangen wird.
Diese Schwächen innerhalb der Handlung könnte man ignorieren. Da bin ich normalerweise nicht kleinlich. Aber sie werden verstärkt durch Charaktere, die nicht einmal ansatzweise überzeugen können. Es werden ziemlich viele Charaktere eingeführt für die gut 300 Seiten, die das Buch umfasst. Dabei bleiben alle aber nur oberflächlich, kein Charakter erfährt Tiefgang, was äußerst bedauerlich ist, denn auch hier haben einige Potenzial, das nicht ausgeschöpft wird.
Anstrengend, ja beinahe störend war die Beziehung zwischen Kieran und Nuriya. Sie lieben sich. Das geht schon aus dem Klappentext hervor. Auch in der Geschichte weiß es jeder. Jedem Charakter ist das klar. Nur den beiden Liebenden nicht. Sie gehen davon aus, dass ihr Gegenüber sie hasst. Nuriya fühlt sich von Kieran gehasst und andersherum. Es ist einfach nur anstrengend und nervig. Und komischerweise löst sich genau diese Situation dann plötzlich in Luft auf. Die beiden sind getrennt und plötzlich wird ihnen bewusst, dass sie gar nicht gehasst, sondern geliebt werden. Das geht ihnen auf, wie das kleine metaphorische Lichtlein und für mich gab es kein fassbaren Grund, wo dieser Sinneswandel herrührt.
Schlussendlich hat mich auch der Schreibstil nicht begeistert. Wir haben einen Erzähler, der sehr auktorial ist. Er weiß alles, sieht alles, kann über die Gefühle jedes Charakters erzählen. Und das macht dieser Erzähler auch. Die Sichtweise, aus der erzählt wird, wechselt ständig und völlig unvorhersehbar. Teilweise auch innerhalb von einem einzelnen Abschnitt. So ist es immer wieder schwierig zu erkennen, wessen Gefühle oder Gedanken gerade überhaupt beschrieben werden. Nuriya oder Kieran oder gar von jemand ganz anderem?
Fazit:
„Der Venuspakt“ ist ein anstrengendes Buch, das mich beinahe etwas melancholisch zurücklässt. Dies liegt nicht direkt an der Handlung, sondern daran, dass ich bedauere, dass aus der Grundlage der Geschichte nicht mehr gemacht wurde. Die Idee ist gut, ausbaufähig und spannend, bleibt aber zu vorhersehbar und das Lesen wird noch durch oberflächliche, teils nervige Charaktere erschwert. Ich werde mich von den nächsten beiden Bänden fern halten
Und kann leider nur 2 von 5 Punkte vergeben.
Über die Autorin:
Jeanine Krock, in Braunschweig geboren, war unter anderem in mehreren europäischen Ländern als Model-Bookerin und Costumière tätig. Neben einer unsterblichen Leidenschaft für magische Kreaturen faszinieren sie besonders die europäischen Kultur- und Kostümgeschichte.
Muse und Ablenkung zugleich ist ihr schottischer Setter Gordon, der sich unter ihrem Schreibtisch häuslich eingerichtet hat – sofern er sich nicht der Gartenarbeit & Jagd in »seinem« Revier widmet.
Ihr erster Roman wurde 2003 veröffentlicht. Mit »Der Venuspakt« folgte bald darauf der Auftakt zur Romantik-Fantasy-Reihe »Licht & Schatten«. Jeanine Krock lebt als freie Schriftstellerin in Norddeutschland.