Reihe: Nosferatu, 8. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Sam lebt sein langweiliges Lehrerleben und ist glücklich damit. Zumindest so lange, bis seine ehemalige Freundin wieder auftaucht. Cat hatte er mal geliebt, Cat die Frau seiner Träume. Und plötzlich steht sie vor ihm im Türrahmen, mit nicht mehr an, als einem blauen Bademantel. Cat treibt mit ihm jedoch ihr Spiel. Seine Jugendliebe hat vor ein paar Jahren ihren Ehemann umbringen lassen. Allerdings hat sie Probleme, denn der Killer macht ihr zu schaffen. Cat möchte Elliot gern loswerden. Das ist jedoch nicht so einfach; denn Elliot ist ein Vampir. Seit dem Mord an ihrem Mann kommt er regelmäßig auf Hausbesuch, um sich mit ein wenig Blut von ihr aufzupäppeln. Und um Elliot loszuwerden, hat sich Cat Sam als Komplizen ausgesucht. Der gemeinsame Mord an einem Toten klappt auch ganz gut. Bis auf die Stelle, wo uralte Vampire zu Staub zu zerfallen. Der Vampir verblutet wie jede Leiche, versaut die Wohnung, und zurück bleibt eine Leiche, die es zu entsorgen gilt. Also macht sich Sam auf, weit ab von der Großstadt Los Angeles ein Loch zu buddeln, um die Leiche zu verscharren. Der Vampir, der mit seinem albernen Cape und seinen stählernen Zähnen so gar keine Ähnlichkeit mit einem echten Vampir hat, lässt die beiden zweifeln. Aber auch der Leser zweifelt an dieser Version. Ist es vielleicht ein Perverser, der seine anormale Sexualität auslebt? Ist es ein Spinner und Psychopath? Egal wie, eines ist klar. Die Leiche muss weg. Aber da man nicht sicher sein kann, machen sie alles, was man mit einem Vampir macht. Oder fast.
Ja, wenn das nun alles so einfach wäre. Aber da ist der geplatzte Autoreifen, der sie von der Straße abkommen lässt. Dann fallen sie einem verrückten Biker in die Hände...
Elliot ist tot. Für den Rest des Romans. Wie selbstverständlich gammelt er im Kofferraum herum, während sich Cat und Sam nach einem Unfall, mit der Leiche hinten im Wagen, wie wild lieben, als gäbe es kein Morgen. Vielleicht ist das ja auch der Fall, denn mehr als einen Tag beschreibt Richard Laymon nicht. Dafür hat er jedoch 440 Seiten Zeit. Das heißt, er lässt sich nicht nur lang, sondern auch langweilig über das Thema aus. Die Höhepunkte des Buches sind die erotischen Szenen, die jeden Mann gedanklich beflügeln. Die Amerikaner scheinen keine Unterwäsche zu kennen, denn gerade bei Cat gibt es seitenweise feste Schenkel, gleichermaßen festen Busen und ständig hochrutschende Kleidung. Gewaltig oder besser gewalttätig ist der Roman auch. Cat und Sam erhalten eine Menge Ärger, doch wie heißt es in der Bibel: "Gebet und ihr werdet bekommen." Oder so ähnlich. So wie sie Gewalt einstecken müssen, teilen sie auch aus.
Der Roman ist ein Roman, der durchaus in die Richtung Hardcore geht. Die Beschreibungen sind hart, brutal, grausam. So wie es sein muss.