|
Serie: Vampire Earth, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Als 2022 ein Sternentor entdeckt wurde, entpuppte sich dieses als Büchse der Pandora. Eine fremde, den Menschen überlegene Rasse beginnt die Erde zu erobern. Obwohl die Menschen gegenhalten können, kann der Zusammenbruch der Zivilisation nicht verhindert werden. Nun werden weite Teile Nordamerikas von den Kurian beherrscht. Diese ernähren sich von der Lebensenergie von Menschen und schicken aus diesem Grund ihre Avatare, Schlächter genannt, aus. Doch die Herrschaft ist bei weitem nicht so gefestigt, wie die Invasoren die Menschen in den unterdrückten Gebieten glauben machen wollen. In den abgelegenen, unzugänglichen Gebieten regt sich der Widerstand und nachdem das Tor wieder geschlossen werden konnte, sind die Kurian vom Nachschub abgeschnitten. Sie arrangieren sich mit den Menschen, die in machen Städten, wie z. B. Chicago, recht gut leben können, doch nichts täuscht darüber hinweg, dass man am nächsten Tag als Snack der Invasoren herhalten könnte.
Im Jahre 2065 hat David Valentine sich dem Widerstand angeschlossen und widmet sein Leben nur einem Ziel: die Invasoren für immer von der Erde zu vertreiben.
Um es vorwegzunehmen: Der Roman bietet nichts Neues, sondern eine Geschichte, die durchaus gekonnt verschiedene bekannte Themen des Genres kombiniert. Man findet etwas von Stargate, aber auch einige klassische Endzeitwelten-Themen wie z. B. aus Postman. Die Existenz außerirdischer Lebensformen (abgesehen von den Kurian) auf der Erde wiederum erinnert mich an an David Gerolds „Krieg gegen die Chtorr“. Insgesamt bietet E. E. Knight einen durchaus interessanten Mix. Der Debut-Roman ist Auftakt einer bislang 9 Bände umfassenden Reihe, die wohl auch vollständig auf Deutsch erscheinen wird, denn Heyne hat mittlerweile den sechsten Band angekündigt.
Zentrale Figure ist David Valentine. Der Roman ist so etwas wie ein Prolog der Reihe, denn man erfährt in Etappen den Werdegang des Widerstandskämpfers, und erst in der zweiten Hälfte gewinnt der Roman an Schwung, als die Handlung fortlaufender und zusammenhängender erzählt wird. Vor der Szenerie des von Kurian besetzten Chicago erlebt die Reihe ihren ersten Höhepunkt und der Autor beginnt mit seiner Geschichte zu überzeugen. Vollkommen unnötigerweise lässt der Autor seine Geschichte mit einem Cliffhanger (ein vollkommen überschätztes Erzählmittel) enden, was ich ihm wirklich ankreide. So etwas muss nicht sein. Man kann Geschichten auch besser zu einem Ende bringen und trotzdem den Leser nach den nächsten Band fiebern lassen. Die Reihe hat Potential, auch wenn sich dieses im ersten Band noch nicht so richtig offenbart. Vorerst hat der Autor seine endzeitliche Welt nur skizziert, doch man darf gespannt sein, wie die Beschreibungen im Detail aussehen.
6 von 10 Punkten.