Serie: Land der Mythen, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Klappentext: "Vor langer Zeit lieferten sich die magisch begabten Sylfen vernichtende Schlachten mit den Zyklopen und ihren Eisdrachen. Schließlich gelang es den Sylfen, die Feinde in die tiefen Höhlen von Urgulroth zu verbannen. Fortan lebten Sylfen, Zwerge und Koblinge in Frieden und wachten gemeinsam über das Heranwachsen der Menschheit - doch nun erhebt sich das Böse erneut. Blutrünstige Scheusale, die Erlen, tragen Tod und Verwüstung ins Land. Ein machtgieriger Fürst sät Hass und Intrigen. Der Jäger Alphart muss gemeinsam mit seinen Gefährten ins Reich der Zwerge aufbrechen, um ein sagenumwobenes Artefakt zu bergen und einen Krieg zwischen den Völkern zu verhindern ..."
Um den gut geschriebenen Roman besser zu verstehen, sollte man in jedem Fall das Vorwort lesen. Dann wird, auch in Verbindung mit dem Anhang, sehr schnell klar, dass das Gebiet um den Bodensee Michael Peinkofers Vorbild ist. Der Autor greift das übliche Gut-Böse-Fantasy-Schema auf. Aus diesem Grund muss man eigentlich nicht weiter auf den Roman eingehen. Aber, wie bereits oben erwähnt: Das Vorwort ist wichtig. Daher war es mir wichtig, wie Michael die Sagenwelt der Alpen und der Vorderalpen aufgreift und umsetzt. Sicherlich gibt es einige Szenen, die mir bekannt vorkommen, doch das ist nicht verwunderlich.Bei mehr als dreihundert Büchern nur mit europäischen Sagen und mehreren tausend gelesenen Fantasy-Romanen bleibt das nicht aus. Dafür gefällt mir der gewählt prosaische Erzählstil sehr. In dieser Hinsicht kann man Michael Peinkofer in die lange Reihe derer einreihen, die John Ronald Reuel Tolkien zum Vorbild nahmen. Es verwundert daher niemanden, wenn er im Prolog auf die Vergangenheit eingeht, wie das Eis das Land erobert und das Leben vertreibt. Damals wurde das Böse erfolgreich vertrieben, doch hatte es genug Zeit, sich zu erholen und wieder in Erscheinung zu treten.
Wie in den meisten Rollenspielen finden sich hier verschiedene Wesen zusammen, um gemeinsam gegen das Böse anzutreten. Dabei ist es gar nicht wichtig, ob es Zwergen, Elfen, Sylphen oder sonst wer sind, die sich verbünden. Wichtig ist, dass wieder einmal die verschiedenen Gruppen ihre Vertreter aussenden und so zeigen, dass eine Gemeinschaft besteht. Eine Gemeinschaft mit eindeutigem Ziel und dem Willen, die kleinlichen Auseinandersetzungen untereinander aufzugeben und einem hehren Ziel unterzuordnen. Unter dieser Voraussetzung ist die Erzählung von Herrn Peinkofer durchaus gelungen. Zudem erscheint die Erzählung durch die bekannte Umgebung vertrauter als eine erfundene Welt.
Alphart Wildfänger, der gleich am Anfang des Romans auftritt, ist für mich die sympathischste Figur des Buches. Gerade sein forsches Auftreten gegenüber dem Fürsten Klaigon in dessen eigenem Thronsaal beeindruckte mich. Und als er dann den Begriff Erle nennt, konnte ich mir die plötzliche Ruhe im Saal bildlich vorstellen.
Wie schon in seinen Ork-Romanen sind Michael Peinkofers Figuren geradezu liebevoll gestaltet. Egal, ob sie mir sympathisch sind oder nicht. Er gibt sich mit jeder Hauptperson besondere Mühe. Ein Buch, das es sich allein aus diesem Grund zu lesen lohnt.
Unter dem Erlmond - die Rezension von Anke Brandt