Serie / Zyklus: Revelation Space, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Auf dem Planeten Resurgam gräbt der Forscher Sylveste wie besessen nach den Hinterlassenschaften der Kultur, die den Planeten bis vor 900.000 Jahren bevölkert hatte. Alle Spuren ihrer Zivilisation endeten exakt zum selben Zeitpunkt. Irgendwer oder irgendetwas musste diese Kultur mit einem Schlag vernichtet haben. Und eine weitere Frage steht im Raum: wieso?
Einige Jahre vor diesem Ereignis bekommt die Assassine Khouri den Auftrag, Sylveste zu finden und zu töten. Dazu muss sie ihn zunächst lokalisieren und erreichen. Auch mit annähernder Lichtgeschwindigkeit dauert es Jahre und Jahrzehnte, die Distanz zwischen zwei Sonnensystemen zu überbrücken. Um nach Resurgam zu gelangen, heuert sie auf dem Schiff "Sehnsucht nach Unendlichkeit" an, doch schon bald zeigt sich, dass die Besatzung, die aus genmodifizierten Cyborgs besteht, selbst nach Sylveste sucht und ganz eigene Ziele verfolgt. Es gibt zu viele Fragen und zu wenige Antworten: Was sucht Sylveste genau? Wer gab Khouri den Auftrag, und warum? Und was verbindet die Besatzung der "Unendlichkeit" mit Sylveste?
Alastair Reynolds zeigt schon mit seinem Erstlingsroman, dass er versteht, interessante SF-Geschichten zu erzählen. Das Universum, das er beschreibt, ist interessant und sehr durchdacht. Seine Personen sind vielschichtig, und die Interaktionen zwischen seinen drei Protagonisten (Sylveste, Khouri und Volyova, der Steuerfrau der "Sehnsucht nach Unendlichkeit") sind gut konzipiert und interessant. Hier stimmt also die Mischung, und der Autor schreibt eine Art von SF, wie man sie nur selten zu lesen bekommt.
Allerdings gibt es auch ein wenig Kritik anzubringen. Mit 700 Seiten ist die Geschichte eindeutig zu lang, denn die Grundgeschichte ist jetzt nicht so komplex, als dass ein solcher Umfang gerechtfertigt wäre. Streckenweise ist der Roman zäh zu lesen, weil Alastair Reynolds einfach nicht entschieden genug die Geschichte vorantreibt, sondern sich in unwichtige Subplots verstrickt. Insgesamt wäre eine Reduktion des Umfangs um ca. 20% wünschenswert gewesen. So aber musste man sich vor allem im Mittelteil ein wenig quälen, um voranzukommen. Und auch das Ende muss kritisiert werden. Es war vorhersehbar und alles andere als ein gelungener Abschluss eine insgesamt doch gelungenen Romans. Hier hätte der Autor sich eine bessere Variante einfallen lassen können.
Dennoch, Unendlichkeit ist ein gelungener Debütroman eines Autors, der zu beachten ist und sicherlich noch mehr von seinem Universum in den Folgeromanen aufdecken wird. Und wer weiß, vielleicht bekommen die Ereignisse dieses Romans noch eine ganz andere Bedeutung.
7 von 10 Punkten.
Einige Jahre vor diesem Ereignis bekommt die Assassine Khouri den Auftrag, Sylveste zu finden und zu töten. Dazu muss sie ihn zunächst lokalisieren und erreichen. Auch mit annähernder Lichtgeschwindigkeit dauert es Jahre und Jahrzehnte, die Distanz zwischen zwei Sonnensystemen zu überbrücken. Um nach Resurgam zu gelangen, heuert sie auf dem Schiff "Sehnsucht nach Unendlichkeit" an, doch schon bald zeigt sich, dass die Besatzung, die aus genmodifizierten Cyborgs besteht, selbst nach Sylveste sucht und ganz eigene Ziele verfolgt. Es gibt zu viele Fragen und zu wenige Antworten: Was sucht Sylveste genau? Wer gab Khouri den Auftrag, und warum? Und was verbindet die Besatzung der "Unendlichkeit" mit Sylveste?
Alastair Reynolds zeigt schon mit seinem Erstlingsroman, dass er versteht, interessante SF-Geschichten zu erzählen. Das Universum, das er beschreibt, ist interessant und sehr durchdacht. Seine Personen sind vielschichtig, und die Interaktionen zwischen seinen drei Protagonisten (Sylveste, Khouri und Volyova, der Steuerfrau der "Sehnsucht nach Unendlichkeit") sind gut konzipiert und interessant. Hier stimmt also die Mischung, und der Autor schreibt eine Art von SF, wie man sie nur selten zu lesen bekommt.
Allerdings gibt es auch ein wenig Kritik anzubringen. Mit 700 Seiten ist die Geschichte eindeutig zu lang, denn die Grundgeschichte ist jetzt nicht so komplex, als dass ein solcher Umfang gerechtfertigt wäre. Streckenweise ist der Roman zäh zu lesen, weil Alastair Reynolds einfach nicht entschieden genug die Geschichte vorantreibt, sondern sich in unwichtige Subplots verstrickt. Insgesamt wäre eine Reduktion des Umfangs um ca. 20% wünschenswert gewesen. So aber musste man sich vor allem im Mittelteil ein wenig quälen, um voranzukommen. Und auch das Ende muss kritisiert werden. Es war vorhersehbar und alles andere als ein gelungener Abschluss eine insgesamt doch gelungenen Romans. Hier hätte der Autor sich eine bessere Variante einfallen lassen können.
Dennoch, Unendlichkeit ist ein gelungener Debütroman eines Autors, der zu beachten ist und sicherlich noch mehr von seinem Universum in den Folgeromanen aufdecken wird. Und wer weiß, vielleicht bekommen die Ereignisse dieses Romans noch eine ganz andere Bedeutung.
7 von 10 Punkten.
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
[Auf fictionfantasy.de rezensierte Bücher sind mit Link unterlegt und fett gekennzeichnet.]
Unendlichkeit - Rezensionsübersicht