Serie / Zyklus: Revelation Space, Band 1 Besprechung / Rezension von Cornelius Ibs von Seht |
Mit Unendlichkeit hat der Heyne-Verlag ein starken Debut-Roman gebracht, mit Alastair Reynolds ist ein Shooting-Star am deutschen SF-Himmel aufgegangen.
Schon der Name des Raumschiffes, mit dem einige der Protagonisten des Romans die Weiten zwischen den Sternen durchmessen, SEHNSUCHT NACH UNENDLICHKEIT verrät dem Leser, welche Dimensionen der Autor eröffnen will.
Vor einer Million Jahren wurde das extraterristische Volk der Amarantin durch eine kosmische Katastrophe vernichtet, dessen Ursache ein Archäologe des 26. Jahrhunderts auf dem Planeten Resurgam ergründen will. Doch damit rührt er an Ereignisse in der Milchstraße, die in wahren Abgründen kosmischer Zeiträume stattgefunden haben. Dazu nimmt ein unheimlicher Verfolger aus der Vergangenheit seine Spur auf...
Der Autor und seine Geschichte haben viele Stärken und kaum Schwächen. Reynolds schildert eine komplexe und intelligente Story, die in einem furiosen Finale gipfelt. Nur in der Mitte des Buches flacht die Spannungskurve für hundert bis zweihundert Seiten etwas ab, doch mit etwas Konzentration und Durchhaltevermögen schafft man es schnell wieder in mitreißende Seitengefilde.
Reynolds hat eine hochentwickelte Welt der Zukunft erdacht und bleibt trotz seiner atemberaubenden Erfindungen immer glaubhaft, denn er operiert weitestgehend im Rahmen der heute bekannten Naturgesetze. Seine souveräne Schreibkunst macht jede der 750 Seiten zum Vergnügen. Reynolds ausgefeilter, aber gleichsam lässiger Stil hebt ihn meilenweit von der eingefahrenen Sprache der etablierten amerikanischen Vielschreiber ab.
Für mich ist Unendlichkeit nicht nur "der erste große Science-Fiction-Roman des 21. Jahrhunderts" (Verlagswerbung), sondern auch erstmal der beste.
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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Unendlichkeit - Rezensionsübersicht