Titel: Himmelsbrand Eine Rezension von Christel Scheja |
Cynthia Hand unterrichtet Kreatives Schreiben an einer kleinen Universität in Los Angeles, wenn sie nicht gerade schreibt, oder sich um ihre Familie kümmert. Das hier vorliegende Buch „Himmelsbrand“ schließt die Trilogie um Clara ab, die gerne ein ganz normales Mädchen geblieben wäre, aber inzwischen damit leben muss, dass sie Engelsblut in ihren Adern hat.
Inzwischen hat sich Clara damit abgefunden, nicht ganz menschlich und für ein größeres Schicksal ausersehen zu sein. Zwar ist die Highschool nun zu Ende, aber im College der Stanford University ist sie wenigstens nicht ganz allein, denn Tucker, Angela und Christian, einige ihrer Freunde kommen mit. Das ist auch ganz gut so, denn auf dem riesigen Campus kann man sich schnell verlaufen oder anderweitig in die Irre geraten.
Obwohl sie viel Arbeit erwartet, beschließt das Mädchen Kurse zu belegen, die sie auf ein Medizinstudium vorbereiten sollen. Denn warum soll sie nicht lernen noch besser mit ihrer ganz besonderen Gabe umzugehen, die sie von ihrem Vater Michael geerbt hat?
Auch kann sie sich so darüber hinweg trösten, dass sie ziemlich alleine ist, nun da sie auch nicht mehr mit den anderen so eng zusammen sein kann, wie früher in der Highschool.
Obwohl das College und die weitere Ausbildung ihrer Engelsgaben sie ziemlich fordern, bleibt Clara jedoch nicht lange verschlossen, dass am Horizont immer mehr dunkle Wolken heraufziehen. Zum einen ist da Angela, die sich von ihr immer mehr zu entfremden scheint und Geheimnisse vor ihr hat, zum anderen gibt es klare Anzeichen, dass ein alter Freund doch nicht ganz so tot ist wie sie dachte und nun zu einem weiteren Angriff auf sie und ihre Gefährten schreitet.
Nicht zuletzt muss sie sich endlich entscheiden, wen sie mehr liebt, Tucker oder Christian, der immerhin zu drei Vierteln ein Engel ist und sie so besser versteht als jeder andere.
„Himmelsbrand“ nutzt wie vermutlich auch die Vorgängerbände den übernatürlichen Hintergrund nur, um die Geschichte ein wenig voranzutreiben und exotischer wirken zu lassen, denn er spielt nicht immer eine Rolle. Die Szenen, in denen die Heldin mit ganz normalen Problemen zu kämpfen haben sind fast genau so ausgeschmückt, dominieren teilweise sogar die Geschichte.
Letztendlich geht es darum, dass Clara ihren Platz im Leben findet und sich in der neuen Umgebung erst einmal zurecht finden muss. Die Autorin nutzt die Gelegenheit, ihren Lesern die Tücken vorzustellen, denen sich gerade die Erstsemester auf einem so großen Camous wie den von Stanfort stellen muss, bringt Sorgen und Nöte der Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenwerden mit ein und vergisst natürlich auch nicht, das Liebesdreieck noch einmal hübsch auszuschmücken.
Die Heldin und ihre Freunde geraten nicht wirklich in Gefahr, auch wenn gelegentlich ein wenig Action aufkommt. Alles in allem ist das aber viel zu wenig, um den Genrefan fesseln zu können. Bei den Figuren ist vor allem Clara ausgearbeitet, über ihre Freunde und Feinde erfährt man nur wenig mehr als unbedingt zum Verständnis notwendig ist. Zwar ist der Roman so angelegt, dass man ihn auch ohne Vorkenntnisse verstehen kann, dennoch fehlt gerade bei den Beziehungsgeflechten viel, so dass man doch merkt, dass es Lücken gibt.
Alles in allem bleibt der Roman auf das Alltagsleben einer jungen Frau und ihre romantischen Anwandlungen beschränkt, letztendlich wirken die phantastischen Anteile eher störend, weil klischeehaft und abgedroschen.
„Himmelsbrand“, der dritte Teil von „Unearthly“ dürfte daher also vor allem die jungen Leserinnen ansprechen, die ihre romantische Lektüre gerne mit ein wenig Fantasy angereichert sehen aber dabei durchaus auf all zu heftige oder gar brutale Actionmomente verzichten können.