Reihe: Unearthly, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das Cover des Buches gefällt mir um einiges besser als das des ersten Bandes, "Unearthly – Dunkle Flammen". Der Wald und die Frau auf dem Cover scheinen dieselben zu sein. Allerdings ist der Wald mittlerweile verschneit und die junge Frau trägt nun ein schneeweißes Kleid. Und damit wirkt das Cover deutlich engelhafter als das Vorangegangene.
Clara hat ihre Aufgabe als Engelsblut nicht erfüllt, aber sie konnte den Jungen ihrer Träume, Tucker, retten. Ihre Visionen deuten jedoch darauf hin, dass die Rettung nicht von Dauer war. Warum nur scheint sie die einzige zu sein, die sich Sorgen um Tucker macht? Warum gibt ihre Mutter ihr und ihrem Bruder gerade jetzt ein Engelsgeheimnis nach dem anderen Preis? Und welche Rolle spielt der Schwarzflügler, der die Nähe von Clara und ihrer Mutter sucht?
“Unearthly – Heiliges Feuer” ist eine recht komplizierte Geschichte – auf der Gefühlsebene. Clara fühlt sich hin- und hergerissen zwischen Christian und Tucker. Sie liebt Tucker, verspürt aber gleichzeitig auch die Anziehungskraft zwischen Christian und ihr. Und im Gegensatz zu Tucker kann Christian Clara verstehen, denn er ist ein Engelsblut wie sie. Und auch in Claras Familie ist längst nicht alles so gut, wie es sein könnte. Ihr Bruder Jeffrey zeigt plötzlich einen dunklen Zug, die frühere Vertrautheit zwischen den Geschwistern ist gestört – und auch Claras Mutter verschweigt etwas. Visionen, Gefühle (hauptsächlich Traurigkeit) und Vermutungen dominieren die Geschichte und bestimmen die Richtung, in die Clara geht.
Gleichzeitig bekommt man als Leser ebenso wie Clara endlich ein größeres Gefühl davon, was es eigentlich bedeutet, ein Engelsblut zu sein. Dabei helfen sowohl Angelas Vermutungen als auch die Reihe von Enthüllungen die Clara, Jeffrey und Angela von Claras Mutter erwartet. Die Kombination lassen allerdings sowohl Clara Gedankengänge als auch die des Lesers das ein oder andere Mal in die falsche Richtung laufen.
Abgesehen von den Treffen mit dem Schwarzflüger aus dem letzten Band, Samjeeza, ist die Geschichte allerdings eher ruhig und eben traurig. Ein Zwischenspiel, das den Leser auf das Finale im nächsten Band vorbereiten soll. Allerdings ein Zwischenspiel, das es durchaus versteht, den Leser mitzureißen, mitfühlen zu lassen.
Mich hat die Geschichte damit genau so schnell in den Bann gezogen wie der erste Teil. Und das, obwohl einzig und allein Gefühle im Vordergrund stehen und keine klassischen Kämpfe gefochten werden – diesmal kann nicht einmal von einer realen Gefahr ausgegangen werden. Es sind Ahnungen und Traurigkeit, die die Geschichte dominieren, Gefühle, die den Leser langsam einhüllen und zu einem Teil der Geschichte werden lassen. Eine Geschichte, die mit den letzten Seiten des Buches noch längst nicht zu Ende ist, sondern nur ein weiterer Abschnitt aus Claras Geschichte erzählt hat. Ein Abschnitt, der definitiv Lust auf den Abschluss der Reihe, “Unearthly – Himmelsbrand”, macht.