Reihe: Kaffeepausengeschichten, Band 5 (Fantasy) Eine Rezension von Christel Scheja |
Sie sind für kleine Pausen und kurze Wartezeiten gedacht, die „Kaffeepausengeschichten“, die genau die richtige Länge haben um in zehn bis fünfzehn Minuten gelesen zu sein. Im vierten Rand der Reihe beschäftigen sich die drei Autoren mit den liebsten Nachtgeschöpfen der letzten Jahre, der Titel verrät es schon – „Und nebenan Vampire“. „Im Dunkel“ liegen die Straßen, wenn die Sonne untergegangen ist. Aber manche blühen erst richtig auf, wenn sie sich ins Nachtleben der großen Städte stürzen können, So auch Julia, die ihrem Freund damit zu schaffen macht, Eines Nachts treffen die beiden in einer angesagte Bar auf Jon und Valerie, die zwar gut aussehen, aber auch ein Geheimnis haben, dass sich schon bald enthüllen wird. „Cocktailfieber“ erfasst die hübsche junge Bridget, als sich die Chance ihres Lebens auftut. Sie kann durch ihren Chef endlich einmal in die Welt der Reichen und Schönen eintauchen. Von der angesagte Bar aus geht es gleich darauf in den Privatjet, und dort erlebt sie eine Überraschung. „Genau wie Vlad“ – das ist der Stoßseufzer einer eher unscheinbaren jungen Frau, die an die Erlebnisse der letzten Nacht zurückdenken muss, als sie von einem geheimnisvollen aber schönen Fremden vor ein paar bösen Buben gerettet und dann stilvoll verführt wird ... nicht ganz ohne Folgen.
Alle drei Geschichten beschäftigen sich mit Begegnungen der anderen Art. Die Helden sind zum Anfang durchweg normale Menschen, die erst einmal nichts Böses ahnen, dann aber mit der wahren Natur der Blutsauger konfrontiert werden, was dann leider nicht ganz ohne Folgen bleibt. Auch wenn die Erzählungen eher sanft und harmlos bleiben, so enden sie doch nicht immer so, wie es sich romantische Leserinnen erhoffen mögen. Wer den Lebenssaft der Sterblichen zu sich nimmt, betrachtet sie nicht unbedingt als ebenbürtig – und das bekommen alle Protagonisten zu spüren. Sie sind Spaß und Nahrung, mehr nicht. Am Ende müssen sie zumeist alleine mit den Folgen ihrer Begegnung zurechtkommen. Aus diesem Grund sind die Geschichten angenehm anders als die erotischen Variationen, die man in anderen Anthologien präsentiert bekommt, hier sind Vampire noch die Bestien, die sie in der klassischen Horrorliteratur waren. Natürlich gehen die Geschichten nicht in die Tiefe, bieten aber trotzdem so nette Pointen, dass man an ihren Ende mit dem Verlauf der Handlung sehr zufrieden ist. Damit erfüllt auch „Und nebenan Vampire“ den Anspruch der „Kaffeepausengeschichten“-Reihe und bieten kurzweilige Unterhaltung für alle Fans der Blutsauger, die nicht nur auf deren moderne Ausprägung stehen, in denen es nur um Romantik und Sex geht.