Reihe: Ulldart - Die dunkle Zeit, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der neue Kabcar von Ulldart ist fest in der Hand seines bösen, unsympathischen Beraters. Unter dessen falschen Einflüsterungen verliert Prinz Lodrik seine Freunde, die sich in alle Welt zerstreuen. Gleichzeitig wird er zu einem unberechenbaren Kriegstreiber, hat er doch dem Held der Vergangenheit, Sinured, den Auftrag gegeben, Ulldart von seinen Feinden zu reinigen und die alten Grenzen Ulldarts wieder herzustellen. Was der junge Kabcar dabei vergass oder nicht wusste: Sinured nimmt die Grenzen von Ulldart, die ihre weiteste Ausdehnung hatten. Und das Gebiet umfasste einmal fast den ganzen Kontinent.
Seine Geliebte erwartet von ihm ein Kind und Mortva, der falsche Vetter, will sie und das Kind durch eine zweite Göttin töten lassen. Auch seine Frau erwartet ein Kind von ihm. Die will das Kind abtreiben, doch auch hier hat Mortva die Finger im Spiel und überzeugt Aljascha, dies doch nicht zu tun. Und es gibt da noch eine Prophezeihung zu beiden Kindern.
Auch der Pirat Torben, der Leibwächter Waljakov und andere sind um Norina besorgt. So versuchen sie, die Geliebte des Kabcar über das Meer in Sicherheit zu bringen. Die Beobachter können ihr nicht mehr folgen, doch die zweite Göttin scheint an ihr Ziel zu kommen. In einer wilden Verfolgungsjagd auf dem Meer wird das Schiff des Piraten gestellt und zerstört.
Gleichzeitig stellt sich dem Herrscher von Ulldart ein Heer entgegen, das sich zur Verteidung der anderen Länder aufstellte. Das Heer mit 66.000 Mann wird jedoch vernichtend geschlagen. Hier kommen dem Kabcar aber bereits die ersten Zweifel. Denn er wollte weder den Kampf noch, dass das gegnerische Heer mit hinterhältigen Mitteln geschlagen wurde. Selbst gegen die Reste, die sich nach der Katastrophe sammeln konnten, wollte er nicht kämpfen.
Die Verwicklungen in der laufenden Handlung nehmen zu. Neue Handlungsfäden werden aufgenommen, andere wiederum verknüpft. Autor Markus Heitz versteht es ausgezeichnet, Personen zu beschreiben und Situationen zu erklären. Sein Fantasy-Zyklus ist für mich inzwischen eine der besten deutschen Fantasy-Erzählungen der letzten zehn Jahre.
Fantasy-Autor Markus Heitz bietet eine Welt an. Es entsteht in den Köpfen ein sagenhaftes Land mit Königen und wundersamen Wesen. Düstere Orakel scheinen sich zu bewahrheiten, Intrigen werden gesponnen und Kämpfe ausgefochten. Es wird gehandelt und gefeilscht, um für sich selbst das Beste herauszuholen Da bleibt der neue Herrscher mit seinem Idealismus auf der Strecke. Markus Heitz entführt die Leserschaft in eine geheimnisvolle Welt mit zwei Sonnen und vier Monden. Allein schon durch die äußere Beschreibung der Welt macht sie sehr geheimnisvoll. Hinzu kommen seltsame Wesen und dunkle Prophezeihungen. Am Ende des ersten Bandes dieser Reihe war nicht ganz klar, ob Prinz Lodrik der Retter oder der Zerstörer der Welt sein wird.
Markus Heitz breitet vor der Leserin und dem Leser eine phantastische Erzählung aus, bei der es fällt schwer, sie aus der Hand zu legen. Es ist ein fesselndes Abenteuer mit sympathischen Helden und listigen Gegenspielern. Markus Heitz ist ein fesselnder deutscher Autor und es macht sehr viel Spaß, seine "Dunkle Zeit" zu lesen. Und seit langem kann man wieder sagen, es gibt auch sehr gute deutsche Autoren. Wir müssen nicht immer auf die amerikanischen Massenschreiber zurückgreifen. Als Autor versteht er es meisterhaft, den Leser zu fesseln. Seine unbekannte Welt beschreibt er so spannend, dass man sie gar nicht mehr verlassen möchte.