Gratis Comic Tag 2013 |
U-Comix? War da nicht mal was? Jaaaa... vor vielen Jahren, als die Welt noch rund und ganz Gallien noch nicht besetzt war, existierte ein Comicmagazin, das der bundesdeutschen Staatsanwaltschaft einigen Kummer bereitete. Die freizügigen und teilweise auch expliziten Zeichnungen, der ebenso laxe Umgang mit der Thematik "Drogen" und die ganze politische Einstellung - das waren Dinge, die in der "alten Bundesrepublik" verboten und auf den Index kamen. So erging es U-Comix (wie vielen anderen Produkten aus der Comic- und Phantastik-Welt übrigens auch) und fortan gab es ein wertgeschätztes Magazin weniger.
Doch mit einem freudigen "Gruarharharharharhar" spottet man dem Herrn Staatsanwalt und taucht im Jahre 2013 wieder aus der Versenkung auf. Ganze 60 Zeichner, nun primär aus deutschen Landen, haben sich zusammen getan, um U-Comix wieder zu dem zu machen, was es einst war: Eines der wichtigsten und inovativsten Schmieden der neunten Kunst, in der heute bekannte und beliebte Künstler ihre ersten Schritte probierten.
Die vorliegende Leseprobe mit der Ausgabennummer 182 (die Ausgabe 183 wird die erste reguläre werden) kann mit etlichen Strips und Comics verschiedenster Richtungen überzeugen. Dabei wird, wie man es nicht anders erwarten kann, den freizügigen Zeichnungen, dem laxen Umgang mit Drogen und der politischen... na, ihr könnt es euch denken. Sogar ein Poster und ein Interview - mit Gilbert Shelton (leider mit etlichen, vermeidbaren Rechtschreibfehlern) - haben den Weg in eine überaus gefüllte Leseprobe gefunden. Highlights für mich sind "Prof. Hagakure" von Steff Murschetz, "20 Pesos" von Stephan Hagenow) oder "Leben im Dreck" (Murschetz und Elbe-Billy). Auch die legendären Freak Brothers von Shelton und Maurides haben es wieder in das Heft geschafft - eigentlich fast schon eine Tradition.
Ein Muss für jeden Comicliebhaber!