Serie/Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Lieutenant Donal Riordan bekommt den Auftrag seines Lebens. Er soll das Leben einer Operndiva schützen und nicht nur das: Er soll dafür sorgen, dass niemand sie tötet UND ihren Körper stiehlt, denn Riordans Welt ist nicht unsere. In Tristopolis, einer gewaltigen Megacity, beziehen die Menschen ihre Energie aus den Gebeinen der Toten, und dies macht die Verstorbenen zu einem wichtigen Teil der Gesellschaft. So verwundert es auch nicht, dass Geister, Dämonen und Zombies durchaus normale Erscheinungen sind. Tatsächlich werden sie sogar im Polizeidienst eingesetzt. Somit erklärt sich die Wichtigkeit von Riordans Auftrag, und der Offizier weiß, dass er es mit Serientätern zu tun hat, die schon mehrere begnadete Künstler ermordet und entführt haben. Bislang konnte den Tätern nicht das Handwerk gelegt werden, und Riordan gelingt es auch nicht. Nur knapp entrinnt er dem Tod. Doch er ist wild entschlossen, den "morbiden Kunstsammlern" das Handwerk zu legen.
Alle paar Jahre kommt ein SF-Autor, dem man bescheinigt, der wäre der einzig wahre Erneuerer der SF. John Meaney wurde von Stephen Baxter nachgesagt, er würde das Genre neu definieren. Nun, das schreckt mich endgültig davon ab, irgendwann mal einen Roman von Baxter zu lesen, denn wer sich mit so einem Roman wie diesem hier zufrieden gibt und ihn für der Weisheit letzten Schluss hält, der kann für meine Begriff nicht befriedigend schreiben. Zunächst ist das Buch bei weitem nicht so originell, wie Baxter glaubt. In eine ähnliche Kerbe hat zu Beispiel Ian McDonald mit seinem Roman Necroville geschlagen. Also von Originalität ist wenig zu finden. Aber das ist nicht das Hauptproblem des Romans. Tatsächlich hat der Roman zwei Schwächen: Zum einen bietet die konzipierte Geschichte nicht genug Grundstoff für einen 500-Seiten-Roman. Da hätte der Autor ein paar Handlungsebenen mehr einführen und so die Geschichte anreichern müssen. Zum anderen zeigt John Meaney erstaunlich wenig Talent, wenn es darum geht, seinen Personen Leben einzuhauchen. Gut, wenn der Protagonist ein Zombie ist, möchte man meinen, dass dies nicht nötig sei, aber Donal Riordan ist ein Mensch und wird bis zum Ende hölzern und äußerst klischeehaft beschrieben.
Da hilft es nur wenig, dass manche Beschreibungen wirklich toll sind und einige der Ideen in dem Roman durchaus zu faszinieren verstehen. Die morbide Megapolis ist in der Tat ein schönes Setting, und ab der Mitte wird der Roman sogar richtig spannend. Aber was hilft es, wenn einem die Protagonisten bis zum Ende herzlich egal sind und es dem Leser eigentlich egal ist, ob sie nun den Fall lösen oder ob sie von ihren Gegner zerquetscht werden? Nun, John Meaney zeigt gute Ansätze in seinem Buch, und vielleicht wird ja der zweite Band um Donal Riordan interessanter. Das Buch mit dem Titel "Dark Blood" soll 2008 erscheinen.
6 von 10 Punkten
Alle paar Jahre kommt ein SF-Autor, dem man bescheinigt, der wäre der einzig wahre Erneuerer der SF. John Meaney wurde von Stephen Baxter nachgesagt, er würde das Genre neu definieren. Nun, das schreckt mich endgültig davon ab, irgendwann mal einen Roman von Baxter zu lesen, denn wer sich mit so einem Roman wie diesem hier zufrieden gibt und ihn für der Weisheit letzten Schluss hält, der kann für meine Begriff nicht befriedigend schreiben. Zunächst ist das Buch bei weitem nicht so originell, wie Baxter glaubt. In eine ähnliche Kerbe hat zu Beispiel Ian McDonald mit seinem Roman Necroville geschlagen. Also von Originalität ist wenig zu finden. Aber das ist nicht das Hauptproblem des Romans. Tatsächlich hat der Roman zwei Schwächen: Zum einen bietet die konzipierte Geschichte nicht genug Grundstoff für einen 500-Seiten-Roman. Da hätte der Autor ein paar Handlungsebenen mehr einführen und so die Geschichte anreichern müssen. Zum anderen zeigt John Meaney erstaunlich wenig Talent, wenn es darum geht, seinen Personen Leben einzuhauchen. Gut, wenn der Protagonist ein Zombie ist, möchte man meinen, dass dies nicht nötig sei, aber Donal Riordan ist ein Mensch und wird bis zum Ende hölzern und äußerst klischeehaft beschrieben.
Da hilft es nur wenig, dass manche Beschreibungen wirklich toll sind und einige der Ideen in dem Roman durchaus zu faszinieren verstehen. Die morbide Megapolis ist in der Tat ein schönes Setting, und ab der Mitte wird der Roman sogar richtig spannend. Aber was hilft es, wenn einem die Protagonisten bis zum Ende herzlich egal sind und es dem Leser eigentlich egal ist, ob sie nun den Fall lösen oder ob sie von ihren Gegner zerquetscht werden? Nun, John Meaney zeigt gute Ansätze in seinem Buch, und vielleicht wird ja der zweite Band um Donal Riordan interessanter. Das Buch mit dem Titel "Dark Blood" soll 2008 erscheinen.
6 von 10 Punkten