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Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Dr. Tess Martin wird in ein Krankenhaus gerufen, um einer rätselhaften Viruserkrankung auf den Grund zu gehen. Einige Menschen einer mittelgroßen Stadt sind erkrankt, jedoch noch niemand gestorben. Die äußeren Symptome lassen Martin an die Pest denken, sie kann sich jedoch nicht erklären, wie es zum Ausbruch der Erkankung kommen konnte.
Sie lernt Jack kennen, einen freiberuflichen Reporter, der vor allem Verschwörungstheorien nachgeht. Seine Spezialität sind sogenannte Chemtrails, die er für die Ursache der Erkrankungen in der Stadt hält. Martin glaubt ihm erst nicht, kommt dann jedoch durch die Verbindung über einen ihr bekannten Pharmakonzern der Sache auf die Spur.
Chemtrails sind seit längerem beliebtes Spielzeug von Verschwörungstheoretikern. Sie behaupten, dass verschiedene Substanzen, meist Barium und Aluminium, über die Kondensstreifen der Flugzeuge in die Atmosphäre ausgebracht werden. Ziel der Chemtrails soll es unter anderem sein - darauf zielen die meisten Theorien hin -, den Treibhauseffekt (den man als braver Verschwörungstheoretiker jedoch ebenso negiert) zu mildern oder aufzuhalten. Im Film zielt die Aussage darauf hinaus, dass der böse Pharmakonzern der ursprünglichen Rezeptur noch einige Substanzen hinzugefügt hat und dadurch die Krankheit auslöst. Dass dies nicht ganz nachvollziehbar ist, tut wenig zur Sache. Ebenso wird recht schlampig mit medizinischen Grundsätzen der Hygiene umgegangen, da man unbekümmert mit kontaminierten Kleidungen im Krankenhaus herumspaziert, Desinfektionsmittel ein Fremdwort sind und man mit bloßen Fingern in verseuchten Wunden herumstochert und sich danach die Haare richtet.
Das allgemeine Drehbuch macht die Sache nicht besser - der Zuseher wird mit den üblichen Plattitüden und Verallgemeinerungen konfrontiert, die man in tausend anderen Filmproduktionen schon gesehen hat. Das Militär spielt eine undurchsichtige und verschwörerische Rolle, die Regierung der Stadt glaubt erst einmal gar nichts, als sie mit der Existenz der Epidemie konfrontiert wird, und Dr. Martin spielt die unnahbare und allwissende Ärztin, die das Heft immer in der Hand - außer es geht um Militär und Regierungen ...
Toxic Skies ist bestenfalls für einen sehr, sehr verregneten Nachmittag gedacht, richtige Spannung kann man hier nicht erwarten und Tiefe sucht man in dem schnell geschriebenen Drehbuch vergebens. Das merkt man ebenso am gelangweilten Spiel der Schauspieler.