Serie / Zyklus: Der Herr der Ringe Eine Besprechung / Rezension von Wiebke Schiefelbein (ElvenArcher)
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Inhalt:
- Vorwort: The Beat Goes On (Karen Haber)
- Einleitung (George R. R. Martin)
- Unser aller Großvater: Reflexionen über J.R.R. Tolkien (Raymond F. Feist)
- Als die Elfen wieder zum Leben erweckt wurden (Poul Anderson)
- Ein Wechselbalg kehrt zurück (Michael Swanwick)
- Wenn ein Mädel an einen Hobbit gerät (Esther M. Friesner)
- Der Ring und ich (Harry Turtledove)
- Ein Kultklassiker (Terry Pratchett)
- Ein nie endendes Streben und Suchen (Robin Hobb)
- Rhythmische Strukturen im Herren der Ringe (Ursula LeGuin)
- Ein ewig langer Sonntag (Diane Duane)
- Tolkien - nach all den Jahren (Douglas A. Anderson)
- Wie Tolkien zu verstehen ist (Orson Scott Card)
- Die Geschichte gleitet fort und fort (Charles De Lint)
- Der Mythenschöpfer (Lisa Goldstein)
- "Die radikale Verschiedenheit..." Ein Gespräch mit Tim und Greg
Hildebrandt (Glenn Hurdling)
- Über Tolkien und Märchen (Terri Windling)
- Zu den Autoren - Kurzbiographien
Immer bin ich in Bücherläden um dieses Buch herum geschlichen, nie habe ich mich getraut es zu kaufen, so war es dann ein sehr glücklicher Zufall, daß es Weihnachten 2003 als Wichtelgeschenk per Post hereinflatterte (nochmals vielen, vielen Dank an den unbekannten Wichtel). So wurde es zur Feiertagslektüre und ich muß sagen, jede Minute hat sich gelohnt.
Es handelt sich hierbei nicht um (was ich immer befürchtet hatte) eine Anthologie, die im weitesten Sinne etwas mit Tolkien zu tun hat, sondern um eine Sammlung von Essays geschrieben von verschiedenen, einschlägig bekannten Fantasy- / SciFi-Autoren. Jeder von ihnen schildert seine erste Begegnung mit den Büchern "Der Herr der Ringe" & Der Hobbit und wie sie ihn beeinflußt haben. Wer nun eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema erwartet und lesen möchte, der sollte dieses Buch liegen lassen, denn für die 14 Autoren gibt es nur wenige Kritikpunkte am Werk Tolkiens, und für fast alle war es eine Offenbarung den "Herr der Ringe" im Teenageralter zu lesen und führen ihre Berufswahl Autor (insbesondere das Schreiben von Fantasy- & SciFi-Geschichten) auf Tolkien zurück. Die Vorteile und Geniestreiche des britischen Autoren werden in allen Einzelheiten erörtert, dabei geschieht dies aber in einer so unterhaltsamen Weise, daß man die "Kritikunfähigkeit" der Schreiber wohlwollend übersehen und es sich mit dem Buch getrost auf dem Sofa gemütlich machen kann. Schließlich sind es Essays von 14 Meistern ihres Fachs und was man auch immer über sie sagen mag, zu schreiben verstehen sie - ob sie es nun ernst tun, oder wie Pratchett mit einem Anflug von Sarkasmus und Ironie.
Der vorletzte Text fällt ein wenig aus dem Rahmen, schließlich kommt hier kein Autor, sondern zwei Künstler zu Wort. Greg & Tim Hildebrandt, die nicht nur für ihre Tolkienbilder bekannt sind, sinnieren über ihre Begegnung mit dem Werk Tolkiens und wie sie dazu gekommen sind in den 70er Jahren mehrere Kalender erstellen zu dürfen.
Was dieses Buch auch in anderer Hinsicht zu einem Schmankerl macht, sind die vielen schönen Skizzen des Tolkien-Illustrators John Howe, der nicht zu unrecht von Peter Jackson zur Verfilmung der Trilogie herangezogen worden ist.
Von mir 8 von 10 Punkten
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