Titel: Tokyo Gore Police Originaltitel: Tokyo Zankoku Keisatsu Regie: Yoshihiro Nishimura Drehbuch: Kengo Kaji Produktion: Yoko Hayama Darsteller: Eihi Shiina, Itsuji Itao, Yukihide Benny, Jiji Bu FSK: 18 Jahre Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Seit Ende der 90er Jahre produzierte Japan eine neue Art von Horrorfilm, in dem sich Moderne mit klassischem Volksglauben vermischte. Diese Form wirkte zunächst sehr originell, besaß aber auch einen wunden Punkt. Die Filme lieferten nicht unbedingt das, was man eine Variationsbreite nennt. Aus diesem Grunde führten diese Produktionen recht schnell zu Langeweile. Zwar werden noch immer Filme dieser Art gedreht, doch zugleich kommt vor allem das westliche Publikum mehr und mehr auf den Geschmack alternativer japanischer Filmkunst. Neben den geradlinig verlaufenden Filmen ist Japan ebenfalls bekannt durch seine mediale Experimentierfreude. Diese reicht vom Drama bis hin zum Splatterfilm. Von der letzten Kategorie stammt „Tokyo Gore Police“. Hauptdarstellerin ist Eihi Shiina, die durch ihre Rolle als männermordende Asami in Takashi Miikes Meisterwerk „Audition“ bekannt wurde.
„Tokyo Gore Police“ besticht sicherlich nicht durch seine Handlung. Diese ist recht schnell erzählt. Japan in der Zukunft. Die Polizei ist privatisiert worden. Mutanten mit Maschinenimplantaten versuchen, die Herrschaft an sich zu reißen. Zugleich verkommt die Polizei zu einer gnadenlosen Miliz. Die Polizisten Ruka steht praktisch zwischen den Fronten. Einerseits wollen sie die Mutanten aus dem Weg räumen, andererseits wird sie der Polizei zunehmend ein Dorn im Auge.
Die Handlung macht klar, dass es in diesem Film hauptsächlich um Action geht. Für einen Splatterfilm bedeutet dies zusätzlich, dass hier jede Menge Blut fließt und Körperteile durch die Gegend fliegen. Ausgestattet mit einem Samuraischwert kämpft sich Ruka durch Mutanten und Polizisten. Was zunächst oberflächlich erscheint, bekommt jedoch einen Hauch von Sozialkritik. Mit bitterböser Ironie macht sich der Film lustig über die aktuellen sozialen Probleme Japans. Dies geschieht u. a. durch eingefügte Werbespotts, in denen z.B. Schülerinnen so genannte Ritzer in vielen bunten Farben angepriesen werden, mit denen es noch viel mehr Spaß macht, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Die Macher von „Tokyo Gore Police“ schreiten so manches Mal über die Grenze des Guten Geschmacks. Stets jedoch mit einem satirischen Augenzwinkern.
Die Special-Effects entsprechen denen eines Splatterfilms, gehen allerdings nicht unbedingt darüber hinaus. Origineller sind sicherlich die Masken der Mutanten ausgefallen. Von einer Frau, die statt Beinen ein riesiges Maul hat, bis hin zu einem menschlichen Stuhl. Zu erwähnen ist ebenfalls die Idee eines Mutanten, der statt auf Händen und Füßen auf Schwertklingen geht.
„Tokyo Gore Police“ ist zusammengefasst eine Mischung aus Splatter, Trash und Satire. Wer solche Filme mag, wird daran sicherlich seine Freude haben. Eine Besonderheit ist es allerdings nicht.
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