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Titel: Tödliches Interface Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Mick Traven ist ein Polizist bei der amerikanischen Sittenpolizei, einer der wenigen ehrlichen Menschen mit eigenem Ehrenkodex. Er vertritt Recht (käuflich) und Ordnung (auch käuflich). Während eines Einsatzes ist er einer Sache auf der Spur, die größer und größer wird und zum Schluss kaum noch zu übersehen ist.
Mick ist hinter einem Kurier her, der illegale Computer-Chips auf den Markt bringt. In diesen illegalen Handel sind auch der japanische Multikonzern Nagamuchi verwickelt, verschiedene Gansterbosse aus Dallas und die japanische Yakuza. Was zuerst relativ einfach aussieht, wird immer komplizierter, denn Mick Traven hat auch private Probleme, die mit in diesen Fall hineinspielen. Sein Vater spannte ihm die Freundin aus, die jetzt seine Stiefmutter wurde. Die zweite Frau seines Vaters hatte einen Sohn, der bei Mick ‚abgeladen’ wird. Dann kommt noch ein perverser Serienmörder hinzu. Zwei verschiedenen Fälle, beide mit dem Konzern Nagamuchi im Hintergrund. Gerade bei dieser Firma macht sich Mick Traven mit seinen Ermittlungen unbeliebt. Der Konzern übt Druck auf die Polizeibehörde aus und Mick Traven wird versetzt. Gesteuert von Nagamuchi, läuft in den Medien eine Kampagne gegen ihn unter der Bezeichnung "Killercop", um ihn noch mehr zu diskriminieren. Letztlich schafft es der Konzern, und Mick muss seinen Abschied von der Polizei nehmen. Nur sein altes Team hält mit ihm Kontakt und Mick sucht weiter. Vor allem der Serienmörder ist es, den er zur Strecke bringen will.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben, wenngleich ich noch nicht ganz sicher bin, ob ich es gut finden soll. Von der Machart gut, lebt es zum Teil von der sehr brutalen Schilderung der massenhaften Morde. Hier unter dem Mantel Science Fiction und dem Begriff Cyberpunk einen Thriller zu schreiben, ist schön und gut, doch diesen perversen Neigungen, einen Mord genüsslich zu schildern, hätte der Autor nicht unbedingt nachkommen müssen.
Beim Übersetzen haben sich ein paar kleinere Fehler eingeschlichen. Vor allem fällt mir auf, dass jemand, der bei der Sittenpolizei arbeitet, hinter Kokain- und High-Tech-Dealern her ist.
Gekauft habe ich das Buch, weil entgegen der Buchdeckelbehauptung "...das ist sein erstes Buch auf dem Gebiet der Science Fiction" vor einiger Zeit bei Heyne ein Shadowrun-Abenteuer von ihm erschien.