| Serie/Zyklus: Tintenwelt (Band 2) Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Knapp ein Jahr sind seit den Ereignissen um das Buch Tintenherz vergangen. Capricorn und seine Bande wurden erledigt und Maggie, ihr Vater Mo sowie ihre Mutter leben nun bei ihrer Tante Elinor. Doch dann taucht Farid auf, jener Junge, den Mo seinerzeit auf einem Märchen hervor gelesen hatte und die Nachrichten sind alles andere als gut: Staubfinger, jener unglückliche Feuerschlucker, den Mo in jener unglücklichen Nacht dem Buch Tintenherz entrissen hatte, hat es am Ende doch geschafft, einen Weg zurück in das Buch zu finden. Doch er wusste nicht, dass Basta und Capricorns Mutter Mortola, auf Rache sinnen und ihn, Mo und Maggie in das Verderben stürzen wollen. Und ehe es sich die Familie versieht, werden sie von Basta und seinen Helfern überwältigt. Ihnen zur Seite steht ein Mann namens Orpheus, dem es tatsächlich gelungen ist, Menschen in ein Buch zu lesen. Und schon wird Mortolas finsterer Plan in die Tat umgesetzt: Sie will Mo in der Welt des Buchs Tintenherz richten und töten. Doch in der Tintenwelt angekommen muss sie feststellen, dass nicht alles so ist, wie sie es sich erhofft hatte. Zum einen konnte sie Maggie und Staubfinger nicht habhaft werden, denn beide hatten zu dem Zeitpunkt, als sie Elinors Haus überfielen längst die wirkliche Welt verlassen und die Tintenwelt betreten (Staubfinger wurde von Orpheus zurückgelesen und Maggie nutzte die Zeilen, die Orpheus für ihn verfasst hatte und las sich und Farid selbst in die Tintenwelt). Zum anderen ist Capricorns Versteck nur noch eine Ruine und die Hoffnung, dass ihr Sohn, der in der realen Welt ein unschönes Ende gefunden hatte, in der Buchwelt noch lebt, hatte sich nicht erfüllt. Wütend schießt sie Mo nieder und lässt ihn zum Sterben in den Armen seiner Frau zurück. Doch Mo ist nicht alleine, denn auch Maggie ist in der Tintenwelt und natürlich Fenoglio, der Schöpfer des ganzen Buches, den es am Ende von "Tintenherz" selbst in die Buchwelt verschlagen hatte.
Tintenherz war eines der erfolgreichsten deutschen Kinderbücher überhaupt und es wurde inzwischen in mehrere Sprachen, u. a. in Englisch, übersetzt. Tintenblut ist nur der Fortsetzungsroman und gleichzeitig der zweite Band einer Trilogie. Im Gegensatz um ersten Roman wird nun das ganze umgekehrt und nun sind es die "realen" Menschen, die sich in einer Fantasiewelt wieder finden. Das hat durchaus seinen Reiz und im Vergleich zu Tintenherz (der Roman ist - obwohl ein Bestseller - nicht frei von Tadel) ist Tintenblut insgesamt spritziger und abwechslungsreicher. Da dies allerdings ein Kinder- bzw. Jugendbuch ist, sei angemerkt, dass es für einen solchen Roman nicht unbedingt gut ist, dass die Geschichte von Kapitel zu Kapitel bedrückender und aussichtsloser wird. Am Schluss der über 700 Seiten findet das ganze mit eine Katastrophe und einem Cliffhanger ein Ende. Mit so etwas entlässt die Autorin die jungen Leser und erwartet, dass diese nun zwei Jahre warten, bis die Fortsetzung erschient. Das hätte man auch anders machen können und natürlich hätte die Grundgeschichte positiver sein können, denn das Ganze - und dies sei wiederholt - wird als Jugendbuch verkauft mit einer Empfehlung ab 11 Jahre. Oder richtet sich dieser Roman an all die Erwachsenen, die es lieben, Kinder- und Jugendbücher zu lesen, wie z. B. Harry Potter? Möglich wäre es und dies würde auch den Erfolg der Bücher erklären. Fakt ist, dass Tintenblut, obwohl besser als Tintenherz, weil flotter und mit weniger Längen geschrieben, zwar gut ist, aber nicht das beste Werk der Autorin geworden ist. An die Erzählkunst von Herr der Diebe konnte die Autorin nicht anknüpfen. Auf der anderen Seite muss man der Autorin zugestehen, dass ihr die Charakterisierung ihrer Protagonisten diesmal sehr gut gelungen ist und vor allem Staubfinger gewinnt an Tiefe. Tatsächlich ist diese Figur einer der besten Protagonisten seit langem.
8 von 10 Punkten für den Roman.
Die Hörbuchumsetzung ist wieder gelungen. Auf 18 CDs wird der Roman ungekürzt wiedergegeben, was natürlich immer zu begrüßen ist. Hier wurde nichts verstümmelt, wenn man davon absieht, dass, wie schon bei Band Eins, die Zitate zu Beginn eines Kapitels durch Musikstücke ersetzt wurden. Schade, aber so etwas ist Geschmackssache und manch einer mag dies sogar als bessere Lösung empfinden. Positiv zu erwähnen ist, dass der Sprecher der selbe geblieben ist, wie schon bei der ersten Hörbuchproduktion. Rainer Strecker spricht routiniert und schön. Dies macht das Hörbuch zu einer gelungenen Produktion und dies deckt sich auch mit der Meinung der Autorin, denn in der Buchausgabe von Tintenblut schrieb sie in der Widmung: Für Rainer Strecker, Zauberzunge und Staubfinger zugleich. Jedes Wort in diesem Buch wartet schon sehnsüchtig darauf, von ihm gelesen zu werden.
8 von 10 Punkten für das Hörbuch.
Tintenherz war eines der erfolgreichsten deutschen Kinderbücher überhaupt und es wurde inzwischen in mehrere Sprachen, u. a. in Englisch, übersetzt. Tintenblut ist nur der Fortsetzungsroman und gleichzeitig der zweite Band einer Trilogie. Im Gegensatz um ersten Roman wird nun das ganze umgekehrt und nun sind es die "realen" Menschen, die sich in einer Fantasiewelt wieder finden. Das hat durchaus seinen Reiz und im Vergleich zu Tintenherz (der Roman ist - obwohl ein Bestseller - nicht frei von Tadel) ist Tintenblut insgesamt spritziger und abwechslungsreicher. Da dies allerdings ein Kinder- bzw. Jugendbuch ist, sei angemerkt, dass es für einen solchen Roman nicht unbedingt gut ist, dass die Geschichte von Kapitel zu Kapitel bedrückender und aussichtsloser wird. Am Schluss der über 700 Seiten findet das ganze mit eine Katastrophe und einem Cliffhanger ein Ende. Mit so etwas entlässt die Autorin die jungen Leser und erwartet, dass diese nun zwei Jahre warten, bis die Fortsetzung erschient. Das hätte man auch anders machen können und natürlich hätte die Grundgeschichte positiver sein können, denn das Ganze - und dies sei wiederholt - wird als Jugendbuch verkauft mit einer Empfehlung ab 11 Jahre. Oder richtet sich dieser Roman an all die Erwachsenen, die es lieben, Kinder- und Jugendbücher zu lesen, wie z. B. Harry Potter? Möglich wäre es und dies würde auch den Erfolg der Bücher erklären. Fakt ist, dass Tintenblut, obwohl besser als Tintenherz, weil flotter und mit weniger Längen geschrieben, zwar gut ist, aber nicht das beste Werk der Autorin geworden ist. An die Erzählkunst von Herr der Diebe konnte die Autorin nicht anknüpfen. Auf der anderen Seite muss man der Autorin zugestehen, dass ihr die Charakterisierung ihrer Protagonisten diesmal sehr gut gelungen ist und vor allem Staubfinger gewinnt an Tiefe. Tatsächlich ist diese Figur einer der besten Protagonisten seit langem.
8 von 10 Punkten für den Roman.
Die Hörbuchumsetzung ist wieder gelungen. Auf 18 CDs wird der Roman ungekürzt wiedergegeben, was natürlich immer zu begrüßen ist. Hier wurde nichts verstümmelt, wenn man davon absieht, dass, wie schon bei Band Eins, die Zitate zu Beginn eines Kapitels durch Musikstücke ersetzt wurden. Schade, aber so etwas ist Geschmackssache und manch einer mag dies sogar als bessere Lösung empfinden. Positiv zu erwähnen ist, dass der Sprecher der selbe geblieben ist, wie schon bei der ersten Hörbuchproduktion. Rainer Strecker spricht routiniert und schön. Dies macht das Hörbuch zu einer gelungenen Produktion und dies deckt sich auch mit der Meinung der Autorin, denn in der Buchausgabe von Tintenblut schrieb sie in der Widmung: Für Rainer Strecker, Zauberzunge und Staubfinger zugleich. Jedes Wort in diesem Buch wartet schon sehnsüchtig darauf, von ihm gelesen zu werden.
8 von 10 Punkten für das Hörbuch.
Themenbereich "Phantastik für Kinder und Jugendliche"
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