Titel: Thor Eine Besprechung / Rezension von Sebastian Hallmann |
Inhaltszusammenfassung:
Von Anfang an war klar, dass der Donnergott Thor seinem Vater Odin auf den Thron Asgards folgen soll. Während der Zeremonie, die diesen Wechsel komplettieren sollte, wird das Land der Asen allerdings von einer kleinen Gruppe Frostriesen angegriffen, die versuchen ein mächtiges Artefakt, den Tesserakt, aus der Waffenkammer zu stehlen. Aus Rache fällt Thor mit einer kleinen Gruppe Krieger in das Land der Frostriesen ein und bricht dabei einen Krieg vom Zaum. Odins Strafe: Entzug der Kräfte und die Verbannung auf die Erde. Während er nun machtlos hier hockt, wird in Asgard fleißig intrigiert – die Welt der Götter gerät in ernsthafte Gefahr.
Kritik:
“Thor” ist für mich der Abschluss der aktuellem Marvel-Filmschwemme. Ich habe seinerzeit “The Avengers” mehr oder minder zufällig gesehen und mich, der Enttäuschung über viele andere Outputs des Comic-Riesen sei Dank, auch nicht besonders für sie interessiert. Nachholbedarf war also massig da und nun würde also eigentlich nur noch “Hulk” ausstehen – den ich mir allerdings aus unterschiedlichsten Gründen nicht ansehen werde.
Fangen wir also mit dem wesentlichen an. Die Geschichte von “Thor” ist den Comicfans sicherlich schon bekannt und wurde, so finde ich zumindest, hier auch recht adäquat umgesetzt. Zwar merkt man dem Titel doch deutlich an, dass er letztlich in erster Instanz dazu dient, dem Donnergott und seinen garstigen Bruder für “The Avengers” einzuführen (zumindest kommt es mir bei dem ganzen, dem Hauptplot entrissenen Getue um S.H.I.E.L.D. so vor), die eigentliche Geschichte gerät dabei streckenweise etwas in den Hintergrund. Das führt nun aber nur sehr bedingt zu Unmut, denn auch diese Passagen sind nett erzählt und größtenteils nicht unspannend. Wichtiger für das Funktionieren des Films ist aber die Thematisierung des Bruderstreits zwischen Loki und seinem Halbbruder, die sehr gelungen daher kommt. Wenn man sich mit der nordischen Mythologie nicht auskennt und nicht dummerweise den Avengers-Film schon vorab gesehen hat, dürfte man gerade zu Beginn doch noch die Frage stellen, wer nun tatsächlich der Antagonist ist – seine Beweggründe jedenfalls werden hier sehr gut erklärt und über Strecken auch recht gut verschleiert. Gelungen, ändert aber nichts daran, dass die Geschichte, inklusive dem zu erwartenden Ende, irgendwann doch recht durchschaubar ist. Zu Beginn der Geschichte wird zudem eine herrlich selbstironisch Humor-Schlagseite beigemischt, die natürlich zum Großteil auf die Naivität Thors im Umgang mit unserer Welt zurück zu führen ist – macht aber nichts, denn das funktioniert ganz wunderbar. Für mich war der Humor schon in “The Avengers” etwas, was den Film überhaupt erst so sehenswert gemacht hat.
Das Cast ist sehr glücklich gewählt. Mit Chris Hemsworth hatte man seinerzeit noch ein recht frisches und unverbrauchtes Gesicht am Start, welches man nicht schon mit dutzenden von Rollen verbinden konnte. Zudem verkörpert er den Donnergott auch auf eine sehr gelungene Art und Weise, bringt sämtliche aufgezeigte Facetten der Comicfigur gut zur Geltung. Auch Tom Hiddleston als Loki ist super besetzt und gefiel mir in “Thor” tatsächlich noch ein wenig besser als in “The Avengers”, da seine Figur hier deutlich weniger durchschaubar ist und dadurch nach der Auflösung des Plots herrlich hintertrieben wirkt. So stellt man sich den miesen Knilch vor! Die weibliche Hauptrolle ist mit Natalie Portman ebenfalls gut besetzt, auch wenn ich finde, dass sie im direkten Vergleich zu ihren männlichen Gegenparts doch etwas blasser wirkt, zudem kam mir ihr Charakter und vor allem die damit verbundene Lovestory etwas aufgedrängt vor.
Auf der Effekteseite kann man nicht meckern. “Thor” ist ein Actionfeuerwerk wie es im (Comic-)Buch steht und viel mehr erwartet man wohl von solch einem Titel nicht. Die Animationen sind größtenteils sehr gelungen, auch der Destroyer auf mich irgendwie etwas hakeliger wirkte als zum Beispiel die Frostriesen. Alles in allem knallt und kracht es jedoch in allen Ecken und Welten – und damit sind die Erwartungen, die man an einen Popcornkinoactionblockbuster (schönes Wort, nicht wahr?) stellt auch schon zu größten Teilen erfüllt.
Fazit:
“Thor” ist nicht so rundum gelungen wie “The Avengers” oder der erste “Iron Man”, bietet aber sehenswerte Actionunterhaltung, die sich nicht zu ernst nimmt. Der Film spielt meiner Ansicht nach in der gleichen Liga wie “Iron Man 2″.
Bewertung: 7/10 Punkten