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"Spider? Bah!" Titel: Earth vs. the Spider Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat, verbringt man natürlich die gesamte verfügbare Freizeit mit rumknutschen - so dachte zumindest Bert I. Gordon, als er sich die Stroy für seinen neuesten abendfüllenden Film nach Kassenbrüllern wie King Dinosaur oder Beginning of the End ausdachte. Und natürlich sucht man sich aussergewöhnliche Orte für die ersten Liebeserfahrungen aus, wie zum Beispiel die mit Verbotsschildern gespickte örtliche Höhle.
Während Carol und Mike den dunklen Abgrund betreten, erzählt sie frisch von der Leber ihre tragische Lebensgeschichte, ihr Vater sei vor kurzem verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Kein Wunder, stolpern sie doch fünf Minuten später über dessen Gebeine. Anstatt die Höhle zu verlassen und die Polizei zu holen, dringt man intelligenterweise weiter in die Tiefe vor und stösst auf ein gigantisches Netz aus Schiffsseilen, äh, pardon, Spinnengewebe. Die dazu passende Spinne grösseren Ausmasses taucht ebenso mittelfristig auf - nur leider hat man es nicht geschafft, die Fluchtbewegungen der zwei Teenager zu der in die Requisite kopierte Spinne zu synchronisieren. Nun ja. Zumindest holt man jetzt die Polizei, zu der sich gleichzeitig auch der für diesen Film notwendige Allround-Gelehrte findet - der typische 25jährige Professor, in den sich natürlich das Nachbarsmädchen verliebt.
Nach einer Expedition in die Höhle, bei der ein Einweghilfspolizist sein Leben verliert und festgestellt werden musste, das Feuer und Kugeln dem Vieh nichts ausmachen, kommt dem Gelehrten Mr. Simpson die glorreiche Idee, es doch mal mit DDT zu probieren. Köstlich, wie zwei schwitzende Arbeiter einen dicken Schlauch von dem einige Kilometer entfernt stehenden Tankwagen durch Geröll und Wälder in die Höhle zerren. Kaum zu glauben, wie lang das Teil amerikanischer Tankwagen ist....
Man vernebelt die Spinne, die fällt tot um. Zudem sprengt man noch den Eingang und schliesst dabei die beiden Teenies ein, die sich aus irgendeinem nicht so nachvollziehbaren Grund im DDT-Nebel aufhalten wollten. Von einem Nebeneingang aus rettet man die beiden - und besiegt eine zweite Spinne ebenfalls mit DDT - nachdem die zwei noch mehr schwitzenden Arbeiter den Schlauch ein paar Kilometer weiter gezogen haben.
Ja, die meinen den Film ernst. Ich dachte auch erst, das wäre nur ein Jux von "Verstehen sie Spass?" oder dergleichen. Aber zumindest ist dieser Film auf einem Niveau, bei dem man sich köstlich amüsieren kann. Nicht so schlecht, das einem schlecht wird, aber für eine billige, unfreiwillige Komödie an einem verregneten Samstag Vormittag reicht es allemal.
Allerdings sei empfindlichen Gemütern schon im vorhinein gesagt, das die beiden Darsteller-Spinnen einen nicht sehr schnellen Tod fanden. Bei mehrmaligen Betrachten dieses Filmes droht übrigens das selbe dem verehrten Zuseher...
Meine Bewertung: 3 von 10 Punkten