Titel: The Slaughter Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
"The Slaughter" von Jay Lee sieht man an, dass hinter dem Film jemand steht, der zahlreiche Kenntnisse aus dem Splatter- und Horrorgenre besitzt. So sind verschiedenste Handlungen oder Sprüche Hinweise auf vergangene Filme, und der Genre-Fan kann sich des einen oder anderen erkennenden Lächelns nicht entziehen. Soweit so gut, jedoch macht dies für sich allein noch lange keinen guten Film aus. Natürlich, "The Slaughter" ist ein Low Budget Film, insofern muss man entsprechende Abstriche machen, jedoch bitte schön nicht soviele, wie man für diesen Streifen in Kauf nehmen muss.
Dies beginnt schon mit der Story - ein gruselig aussehnder Dämon (weiblich) tötet ein junges Mädel (natürlich auch weiblich), und seither wandern beide ruhelos durch ein mittlerweile verlassenes Haus, welches augenscheinlich dem Motel in "Psycho" etwas ähnlich sieht. Viele Jahre nach dem Mord soll das Gebäude wieder instand gesetzt werden, wofür eine Gruppe Studenten angeheuert wird. Zu sehen bekommt man dann derart übertriebene Archetypen, dass man am liebsten weiterspulen möchte. Die Frauen in der Gruppe - seien es die Studentinnen oder auch die Sektretärin des ständig sinnlos in der Gegend herumlungernden "Big Boss" - sind nur auf das eine aus - und zeigen es entsprechend. Zeitweise hat man das Gefühl, in einem Emanuelle-Softporno gelandet zu sein. Die hin und wieder stattfindenden Morde (meist mit viel Blutaustritt verbunden) sind weder unerwartet noch gruselig oder gar erschreckend. Am Schluss überlebt natürlich das Pärchen des Tages und der Regisseur 'überrascht' das Publikum mit einer gruseligen Pointe ... All das hat man schon Dutzende Male gesehen oder gelesen - insofern ist es natürlich löblich, wenn man für wenig Geld einen einigermaßen vorzeigbaren Film herstellen kann - auch wenn die schauspielerischen Leistungen sich jenseits von Gut und Böse bewegen - und der Vorspann wirklich sehenswert ist; aber es hilft alles nichts, wenn die Story dann so banal und gewöhnlich wirkt, dass der Zuseher trotz Badewannen voller Blut einnickt.
Meine Bewertung: 4 von 10 Punkten