Titel: The Rising Dead Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Habt ihr euch schon immer gefragt, warum in den vielen Zombiefilmen die Protagonisten sterben wie die Fliegen? Die Zombies alten Schlages sind ja nicht unbedingt die Schnellsten ... Dieser Film gibt darauf erschöpfend Antwort: Die Opfer sind grottendumm!
Nach einem mit biologischen Waffen augetragenen 4. Weltkrieg laufen allerlei Zombies auf der Erdoberfläche herum und haben die Bevölkerung unseres Planeten ziemlich reduziert. Ein Flugzeug mit Flüchtlingen stürzt aus nicht geklärten Ursachen (warum auch) mitten in einem Waldgebiet ab, und die Passagiere werden in der Gegend verstreut. Alle außer dem Piloten überleben den Absturz ohne eine Schramme (der Pilot verbrennt schwerst verstümmelt), und anstatt sich zu versammeln, gehen die einen, die links aus dem Flugzeug herausgefallen sind nach links und die anderen - ja, ihr erratet es - nach rechts. Die größere Gruppe, bei der sich auch ein Kind und ein Gehbehinderter befinden (wobei der Schauspieler nicht nur einmal vergisst, dass sein Charakter eigentlich gehbehindert ist ...), erreicht ein verfallenes Farmhaus, in dem es sich einrichtet. Warum, das bleibt dem Zuschauer verborgen, denn die Unterkunft bietet eigentlich nichts, was jemandem in Not weiterhelfen könnte - Dinge wie Nahrung, ein regendichtes Dach, Wasser, Schutz usw. Stattdessen haben sich die ganze Zeit schon in Regenfässer, unter Kellertreppen oder hinter der Ecke bösartige Zombies versteckt, die mit einem "Buh!" auftauchen und erst einmal umgebracht werden müssen. Wobei diese auch noch höchst unterschiedlich in der Art der Fähigkeiten sind - können die einen mit einem einfachen Tritt aus dem Reich der Lebenden Toten geholt werden, so muss sich eine Protagonistin (ich weigere mich, sie Schauspielerin zu nennen) mit einem einfachen Arm herumschlagen, der ohne erkennbare Hilfsmittel über den Boden schlittert. Drive by wire vielleicht.
Wenn man nun alle Zombies im Farmhaus erledigt hat - was macht man dann? Ja, man sucht neue - am besten auf dem Friedhof. Denn da gibt es ja großen Nachschub. Und so laufen schnell mal ein paar Charaktere mehr oder weniger absichtlich in die Arme der Untoten und werden mit viel Gestöhne gebissen. Klar - wenn die Zombies zu langsam und zu torkelig sind, dann geht man ihnen entgegen. Vielleicht fand Brent / Blake Cousins das irgendwie witzig. Am Schluss finden die wenigen Überlebenden einen voll ausgestatteten Bunker mit allem, was das Herz begehrt - und schon wieder sterben welche.
Wenn alle ab dem Zeitpunkt des Absturzes zusammengeblieben wären, hätte kein einziger das Zeitliche segnen müssen - aber das wäre ja auch ein langweiliger Zombiefilm, oder? So wird einem eine Frechheit an Drehbuch, eine Bodenlosigkeit an Schauspielerei und eine Katastrophe an filmischem Handwerk geboten. Niemals ansehen - außer mit viel Bier intus und gutem Humor ...
0 von 10 Punkten
P.S. Fragt mich bitte nicht, was die rauchenden Kühltürme auf dem Filmposter zu bedeuten haben. Diese kommen nämlich nicht vor.