Titel: The House of Usher |
Im Jahr 2009 gibt es wieder was zu feiern: den 200. Geburtstag von Edgar Allan Poe. Seine Erzählungen haben bis heute nichts von ihrer Spannung und Aktualität verloren. Auch heute noch gruseln sich unzählige Leser, wenn sie das "Verräterische Herz" pochen hören oder die "Schwarze Katze" einen Mörder verrät. Die Über-Geschichte schlechthin aber ist wohl "Der Untergang des Hauses Usher". Diese stark atmosphärische Erzählung inspirierte spätere Autoren wie z.B. Robert R. McCammon zu einer Art Fortsetzung, aber auch im filmischen Bereich blieb Poes Geschichte nicht ohne Wirkung. So mimt Vincent Price einen wundervollen Roderick Usher in Roger Cormans "Die Verfluchten" aus dem Jahre 1960.
2006 kam es zu einer weiteren Adaption dieses Klassikers. Hierbei handelt es sich jedoch eher um einen Film "nach Motiven von" Edgar Allan Poe. Der Film handelt von Jill, deren Freundin Maddy Usher an einer geheimnisvollen Krankheit starb. Als Jill zur Beerdigung auf das Anwesen der Ushers fährt, begegnet sie dort ihrem Ex-Freund Roderick, der ebenfalls an einer sonderbaren Krankheit leidet. Doch Roderick hat Übles vor. Denn schon bald bemerkt Jill, dass sie als Gefangene gehalten wird. Sie soll ein Kind zur Welt bringen, um die Familie der Ushers weiter am Leben zu erhalten ...
Wer hier eine poe-gerechte Verfilmung erwartet, wird sicherlich enttäuscht. Als Psycho-Thriller besitzt die Low-Budget-Produktion allerdings einen nicht zu verkennenden Reiz. Dies liegt zum einen an der recht dichten Atmosphäre, zum anderen an der gelungenen Optik sowie an den recht überzeugenden Schauspielern. Hin und wieder werden durch kurze Einstellungen alte Hammer- und Corman-Filme zitiert. Nichtsdestotrotz bleibt "The House of Usher" der Moderne treu. - Durchaus interessant.