Titel: The Earth Dies Screaming Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Sei da, wenn die Erde stirbt! Aus Langeweile!
Alle Menschen - zumindest in der relevanten Region - sterben eines plötzlichen Todes: Züge entgleisen, Flugzeuge stürzen ab, Autos krachen gegen Backsteinmauern. Jeff Nolan, seines Zeichens fast schon pensionierter Space Test Pilot (sic!), ist mit einem Geländewagen unterwegs, um noch andere überlebende Menschen zu finden. In einem Dorf macht er Bekanntschaft mit Quinn Taggart und Peggy, wobei Ersterer grundsätzlich gegen alles ist, was Nolan von sich gibt, und Zweitere grundsätzlich für alles ist, was Nolan von sich gibt. Natürlich bahnt sich hier die übliche Gegnerschaft bzw. Liebesgeschichte an - zumindest ist das schon recht zügig im Drehbuch angegeben. Zu den dreien stoßen dann noch die Ehepaare Edgar Otis und Violet Courtland sowie Mel und Lorna - hier hat es für Nachnamen nicht mehr gereicht. Edgar ist, um das Ganze etwas interessanter zu gestalten, engagierter Alkoholiker und Lorna schwanger. Andersrum wäre ja auch etwas unglaubwürdig. Während die Gruppe nun herumdiskutiert, was eigentlich geschehen ist, und sich einen Whisky nach dem anderen gönnt, tauchen vor dem Hotel, in dem sie sich einquartiert haben, plötzlich schwankende Gestalten in Raumanzügen auf: Roboter! Violet freut sich über die Rettung, läuft trotz der Warnung der anderen zu den Gestalten und wird sogleich kommentarlos niedergestreckt. Sind dies hier die Verursacher der Katastrophe?
Zu guter Letzt erwacht die getötete Violet in der Nacht wieder und versucht Quinn zu töten. Dieser erschießt sie vor den Augen Edgars und man wundert sich über die geheimnisvolle Wiedererweckung der eigentlich vorher schon toten Frau. Dann gerät das Ganze etwas in Tempo (schließlich nähert sich das Ende des Filmes und man sollte schon noch etwas Relevantes unterbringen): Zwei weitere Tote tauchen auf, Lorna bekommt ihr Baby, Quinn flieht aus Frustration und taucht als wandelnder Toter wieder auf, die schwankenden Raumanzüge bedrängen das Lager der Gruppe und Jeff macht sich auf die Suche nach einer geheimnisvollen Funkstation, die irgendwie alles steuert. Das alles geschieht innerhalb der letzten zwanzig Minuten und natürlich ist man als Zuschauer bar jeglichen Atems angesichts dieser Fülle an Action und Spannung. Und natürlich löst sich alles auf, als Jeff zum Ende hin einen billigen Funkmast mit viel Sprengstoff in die Luft katapultiert und sowohl die Roboter als auch die erweckten Toten wie Stein abrupt umfallen.
Weder wird erklärt, warum Quinn plötzlich von den Robotern beeinflusst ist, noch grundsätzlich, warum man die Menschen tötete und nun sinnlos auf der Erde herumstolziert - es wird nicht klar, ob hinter den Robotern noch eine weitere Kraft steckt, die diese steuert, oder ob das Ganze nicht doch eine verschwörerische Tat der englischen Regierung ist? Charaktere sind ebenfalls egal - über Hintergründe wird nicht gesprochen - warum auch, in diesem Film zählt nur das Vordergründige, das Äußerliche. Und das ist so billig, dass dieser Film nur langweilen kann, und das nicht nur wegen der völlig unzureichenden Verteilung der Spannungsmomente innerhalb der 60 Minuten. Großes Gähnen erfüllt mich angesichts einer sterbenden Erde, auf der im ganzen Film im Übrigen kein Mensch schreit...
3 von 10 Punkten