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Titel: The Dracula Chronicles Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Wenn man sich die Cover von Joseph Linsner der Dracula-Miniserie aus dem Topps Comicverlag so ansieht, erwartet man eigentlich düsteren Grusel und blutige Taten, im Inneren erwartet einen jedoch billige Tristess und grausige Panels.
Die Serie befasst sich mit der mehr oder weniger realen Lebengeschichte von Vlad Dracul, beginnend mit seiner Kindheit und seinen ersten Begegnungen mit der grausigen Art seines Vaters, Herrscher von Transilvanien, mit seinen Feinden umzugehen. Der König wird von den nahenden Feinden jedoch bald schon überrannt und Vlad sowie sein jüngerer Bruder geraten in die Hand von Sultan Mohamed. Die beiden bekommen zwar nicht unbedingt die Religion des Feindes eingetrichtert, sollen aber die Lebensweise kennen lernen und sich später als würdige Untertanen des Sultans erweisen. Als Vlads Vater stirbt, übernimmt er die Herrschaft über Transilvanien und beginnt sogleich mit einem äusserst grausamen Rachefeldzug gegen die Stämme, die sein Reich bedrohen. Ein besonderes Augenmerkt schenkt er dabei auch denjenigen, die seinen Vater und dessen Bruder auf dem Gewissen haben. Dabei entwickelt Vlad während seiner blutgetränkten Herrschaft eine Vorliebe für das Pfählen seiner Feinde. Als Vlad, der Pfähler wird er weithin bekannt und sogar die Türken drehen mit ihrem Heer um - angesichts eines Waldes aus gepfählten türkischen Soldaten.
Im Geheimen entwickelt sich jedoch ein Widerstand gegen die Schreckensherrschaft Draculas und so wird ein Attentat auf den Herrscher geplant.
Die Geschichte an sich beginnt recht interessant, verflacht jedoch zunehmend, als sich die Panels nur noch mehr oder weniger darum drehen, wer als nächstes auf den Spiess kommt. Dabei kann Maroto in meinen bescheidenen Augen nicht überzeugen, teils wirken seine Zeichnungen fast schon kindlich, teils schillern Farben und Formen halluzinogen durch die Seiten. Das strengt an und ist alles andere als motivierend, den Comic zu geniessen. Ein einheitlicher Stil scheint ihm irgendwann abhanden gekommen zu sein. Zusammen mit der parallel zur Seitenzahl zunehmend uninteressanteren Geschichte fühlt man sich leider alles andere als geistig und visuell unterhalten. Untertrieben gesagt...