Reihe: The Curse, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das Cover meiner Ausgabe ist in grün gehalten und zeigt (vermutlich) ein Bild aus den schottischen Highlands. Das Zentrum des Covers ziert das Amulett, das die siebzehnjährige Samantha im Nachlass ihrer Großmutter findet und mit der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist. Im oberen Bereich des Covers finden sich ein paar Worte in dunkelgrüner Schrift – ich konnte sie leider nicht entziffern, aber sie passen zu dem mystischen und geheimnisvollen Cover. Ich finde es wirklich schade, dass die aktuelle Ausgabe ein anderes Cover ziert.
Sind es wirklich Zufälle, die Samantha (Sam) nach Schottland geführt haben – oder war es Schicksal? Das alte Buch und das Amulett, das Sam in dem Nachlass ihrer Großmutter gefunden hat, sind nur die ersten Hinweise. Die Träume, die ihr nach ihrem schottischen Gastvater ihre Bestimmung zeigen, die nächsten. Ob ihre Begegnung mit dem Highlander Payton der Grund ist? Eine Begegnung, die jedoch unter keinem guten Stern steht – ein uralter Fluch lastet auf ihm und seiner Familie: Vanoras Fluch.
Mit dem Prolog entführt Emily Bold den Leser ins historische Schottland, mitten in einen Kampf, genau an den Zeitpunkt, zu dem Vanoras Fluch gesprochen wurde. Eine Szene aus der Vergangenheit, die man als Leser erst mit der Zeit zu deuten weiß.
Und auch, wenn Sams und Paytons Geschichte darin begründet ist, beginnt ihre Geschichte viele Jahre später. Alles beginnt mit Sams Durchforsten des Nachlasses ihrer Großmutter und ihrem Fund: Ein Amulett und ein altes Buch, einem Hauch von Vergangenheit – kein Wunder, dass Sam hier des Öfteren Indiana Jones in den Kopf kommt. Ich mag Sam, auch wenn sie sich selbst gegenüber ihr Licht eindeutig unter den Scheffel stellt – zumindest weiß man, dass sie es ernst meint und es nicht nur vorspielt. Und vielleicht macht gerade dieser Aspekt meine Sympathie aus – wer mag schon perfekte Helden? Auch Payton ist alles andere als perfekt. Sein erster Auftritt ist sogar ziemlich daneben, beim ersten bewussten Zusammentreffen zwischen ihm und Sam ist er allerdings wirklich charmant – die geneigte Leserin könnte sich hier fast selbst ihn in verlieben.
Ihr Aufeinandertreffen hat allerdings Auswirkungen; Auswirkungen, mit denen keiner gerechnet hat – und über die beileibe nicht alle erfreut sind. Paytons Brüder sind nach Payton die ersten, die diese Auswirkungen spüren – und zumindest einer hat dabei wirklich gut lachen. Andere fürchten die Auswirkungen und sind bereit, alles zu tun, um den Status Quo aufrecht zu erhalten. Wenn man Payton anfangs für gefühlskalt gehalten hat, wird man mit dem Auftreten weiterer Personen schnell eines Besseren belehrt. Es ist mehr als nur ein dunkler Schatten, der über Paytons und Sams Beziehung schwebt, die Gefahr ist sogar für den Leser zu spüren.
Selbst Sams Verlassen der Highlands, die Trennung von Paytons gälischen (Liebes-)Worten und die Flucht in ihre Heimat – Amerika – birgen nur Wehmut (für Sam und auch den Leser), allerdings keinen Schutz: Dieser liegt allein in der Vergangenheit – und es ist an Sam und Payton diese aufzudecken, wenngleich sie den Fluch nicht alleine brechen können.
“Vanoras Fluch” ist eine Geschichte über schottische Magie, einen jahrhundertealten Fluch und das Schicksal. Vielleicht war es Schicksal, dass die Geschichte geschrieben wurde, eine schottische Sage, die noch erzählt werden musste – so zumindest wirkt sie auf mich (auch wenn ich zugeben muss, bisher noch nicht viele schottische Geschichten gelesen oder gehört zu haben – aber genau so stelle ich sie mir vor). Und wer sich von der Magie der Highlands verzaubern lassen kann, den wird ganz sicher auch “Vanoras Fluch” verzaubern.