| Besprechung des Soundtrack Samplers mit Werken von Jerry Goldsmith, James Horner und Elliot Goldenthal. Besprechung / Rezension von Atlan67 |
Seit einiger Zeit lässt das Label unter wechselnden Dirigenten das Royal Scottish National Orchestra sowohl alte Soundtracks neu einspielen, als auch Compilations zu Filmthemen zusammenstellen. Im Jahr 1996 widmete sich Cliff Eidelman, der vor allem durch seinen Soundtrack zu Star Trek VI bekannt wurde, den ersten drei Alien-Filmen.
Der 1929 in Los Angeles geborene Jerry Goldsmith komponierte mit Alien einen seiner legendärsten Soundtracks. Er brachte die Bedrohlichkeit des Fremden musikalisch auf den Punkt. Sein gradliniger Horrorsoundtrack brilliert mit starken Themen, die die Bilder aus dem Film perfekt unterstreichen. Gleichzeitig ist es aber auch ein Soundtrack, der zeigt, dass nicht immer alles so läuft, wie es sich ein Komponist vorstellt. Ursprünglich wollte Ridley Scott den Film mit Musik aus dem Film Freud unterlegen, die ebenfalls aus der Feder von Goldsmith stammt. Der Komponist war jedoch damit nicht zufrieden, denn seiner Meinung nach gehörte zu Alien ein eigener Score. Doch Scott ließ sich nur teilweise von seinem Konzept abbringen. Letztlich wurde aus dem Soundtrack von Alien eine Mischung aus Freud, neuen Kompositionen, der Musik von Howard Hanson und Wolfgang Amadeus Mozart.
Auf dem 1979 erschienen Soundtrackalbum findet man nur die Stücke, die Goldsmith für den Film neu geschrieben hat. So kommt es, dass sich das Soundtrackalbum und der eigentliche Soundtrack teilweise stark voneinander unterscheiden. Der vorliegende Sampler bietet beispielsweise den "Main Title" zum ersten Mal in der Form, wie er im Film hören war. Mit dem Stück "Hypersleep" fand noch ein weiterer, bisher unveröffentlichter, Titel den Eingang auf die CD. Eines der interessantesten Stücke ist jedoch "The Landing", das beide Vorteile des Scores in sehr eindrucksvoller Weise zeigt. Auf der einen Seite steht die oft so typische Weltraumromantik, die man während des Anflugs auf das Ziel hört. Sie verwandelt sich in eine kalte Bedrohung, nachdem der Landeteil der Nostromo auf dem Planeten gelandet ist.
James Cameron hat für Aliens einen alten Weggefährten aus seinen Zeiten bei Roger Corman als Komponisten verpflichtet. 1980 kam Sador - Herrscher im Weltraum ins Kino, für den Cameron sowohl als Chef der Spezialeffekte, als auch als Second Unit-Regisseur arbeitete. Die Musik zu diesem B-Film stammte von James Horner, der spätestens seit Titanic einem breiten Publikum bekannt ist. Aber auch die Soundtracks zu Star Trek II & III, Brainstorm, Cocoon und Krull stammen aus der Feder des Komponisten. Für Aliens orientierte er sich zum Teil an dem Material, das von Jerry Goldsmith geschrieben worden war. So klingt auch der Haupttitel nicht sehr nach James Horner. Für den Rest des Soundtracks gilt dies nicht. Dort konnte er seine ganze kreative Kraft einsetzen, was ihm eine Oscarnomination einbrachte. Auf der vorliegenden Kompilation sind drei Stücke zu finden, die nicht unbedingt die hochwertige Qualität des Soundtracks zeigen, aber einen guten Einblick gewähren.
David Finchers (SevenAlien-Serie war überschattet von einem unausgegorenen Drehbuch. Einer der ersten Entwürfe stammte von William Gibson, ein weiterer von Eric Red (The Hitcher) und David Twohy (Pitch Black). Aber auch Vincent Ward (The Navigator) versuchte sich an dem Stoff. Letztendlich entschied man sich für eine Mischung aus verschiedenen Entwürfen, die zwar, wie schon gesagt, unausgegoren war, aber mit dem Stil von David Finchers Inszenierung einiges gewann. Die Musik stammt von Elliot Goldenthal, dessen erster richtig großer Film der Auftrag eben Alien 3 war. Vorher war er mit Friedhof der Kuscheltiere aufgefallen. Goldenthal hebt sich sehr deutlich von seinen beiden Vorgängern ab. Er beschreitet neue Wege, die ein sehr ungewöhnliches Musikerlebnis ergeben. Er trifft die kalte Gesamtatmosphäre des Films sehr gut, so dass Bild und Musik zusammen perfekt harmonieren. Leider ist auch hier die Auswahl der drei Stücke nicht unbedingt ein Spiegel des Gesamtwerks. Es ist allerdings gelungen sehr nahe ans Original heranzukommen.
Im Ganzen betrachtet ist The Alien Trilogy ein sehr solider Sampler, der vor allem Jerry Goldsmith-Fans zufrieden stellt. Die beiden anderen Komponisten kommen zwar etwas zu kurz, aber ihre Stücke sind sehr gut arrangiert. Ein Kauf lohnt sich also auf alle Fälle.
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