| Reihe: Cadel-Piggott-Trilogie, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Cadel Piggott heißt in Wirklichkeit nicht so, denn er wurde im Alter von zwei Jahren von den Piggotts adoptiert. Leider sind die Adoptiveltern selten zu Hause und kümmern sich daher kaum um den Jungen. Und weil er etwas angestellt hat, soll er zu einem Gespräch zu Dr. Roth. Mit seinen Adoptiveltern. Cadel ist eben ein böser Bube. Er knackt Computernetzwerke und Hochsicherheitssysteme und legt mal eben die Stromversorgung lahm. Er baut eine Partnervermittlung im Internet auf und anderes mehr. Da sind die kleinen Beeinflussungen seiner Mitschüler noch direkt harmlos zu nennen. Die Summe seines jugendlichen Tätigkeitsdranges ruft jedoch die Polizei auf den Plan. Da er jedoch zu jung ist, um ins Gefängnis zu wandern, ist ein Besuch bei Dr. Thaddeus Roth angesagt. Dort soll er psychologisch betreut werden. Die Betreuung entpuppt sich für den Jungen als sehr hilfreich, wird Cadel doch aufgefordert, seine Kenntnisse in Computertechnik weiter zu entwickeln und zu vervollkommnen. Und vor allem erhält er den wichtigsten Rat seines Lebens: Lass dich beim nächsten Mal nicht erwischen.
Dann muss er auf eine neue Schule und der siebenjährige Cadel kommt gleich auf Anhieb in die vierte Klasse. Jamboree Garden ist aber nicht bereit, ihn in eine noch höhere Klasse zu stecken, weil er unterentwickelte soziale Fähigkeiten sein Eigen nennt. Die nächsten sieben Jahre ist er damit beschäftigt, seinen Tatendrang auszuleben und sich nicht erwischen zu lassen. Mit vierzehn Jahren kommt er dann in das AXIS-Institut, das sein Vater, ein genialer Verbrecher, gemeinsam mit Dr. Thaddeus Roth gründete. Hier lernt Cadel alles, was notwendig ist, in späteren Jahren die Weltherrschaft an sich zu reißen.
Als ich das Buch bekam wollte ich es zuerst gleich wieder aus der Hand legen. Die geschnittenen Seiten mit der schwarzen Farbe sehen zwar gut aus, hinterlassen aber ein unangenehmes Gefühl an den Fingern. Ich beschloss, mal kurz zu blättern und mal schnell anzulesen. Nach drei Stunden war ich nicht nur mit dem An- sondern dem Durchlesen fertig.
Eigentlich hatte ich etwas anderes für den Tag geplant gehabt, aber ich habe nicht eine Sekunde diesen Lesegenuss bereut. Der Roman "Teuflisches Genie" ist hervorragend gelungen. Herrliche Einfälle, die dem Leser vorgestellt werden, seltsame und unergründlich erscheinende Persönlichkeiten und überraschende Wendungen machen dieses Buch aus. Hoffentlich nehmen sich nicht allzu viele Jugendliche Cadel Piggott zum Vorbild. Ganze Klassen zukünftiger Weltherrscher sind mir in der Vorstellung schon zuwider. Andererseits sind Beschreibungen wie auf Seite 384, wo er jemanden im blauen Trainingsanzug wie eine menschliche Fliege an der Decken kleben sieht, wunderbare Komik.