Titel: Terminator Salvation: Trial by Fire Eine Rezension von Mario Pfanzagl |
Währenddessen begräbt der Widerstand gerade seine Toten der letzten Auseinandersetzung mit Skynet. Barnes hat sich des jungen Kyle Reese angenommen und plant demnächst seinen toten Bruder bei der Radarstation zu beerdigen, wozu sich auch Blair Williams einlädt, der gegenüber Barnes noch immer offene Feindseligkeiten wegen ihrer Parteinahme für Marcus Wright hegt. Dort angekommen entdecken Blair und Barnes jedoch etwas in den Bergen, eine bisher unbekannte Siedlung anderer Überlebender...
TRIAL BY FIRE ist schon Timothy Zahns zweiter Terminator-Roman und gibt sich mit ein paar Anspielungen auch den Anstrich eines Sequels zu FROM THE ASHES. So wirklich ist es allerdings keine. Die Protagonisten sind Barnes, Blair, Jik und die Bewohner von Bakers Hollow. Angesiedelt ist das ganze freilich nach den Ereignisse von Terminator 4 und überraschenderweise ist der Roman eine Art Aufarbeitung eines verworfenen früheren Drehbuchkonzepts. Manch einer wird sich vielleicht noch erinnern dass Terminator 4 anfangs mit einem John Connor Slogan im Sinne von "Ich dachte ich kenne die Zukunft, doch diese ist anders" beworben wurde, damit es so aussah als wären die Karten neu gemischt worden und alles offen. Mit einer alternativen Zukunft spielten schon die Sarah Connor Chronicles und fielen dann der Absetzung zum Opfer. Schlussendlich wurde das vielfach überarbeitete T4 Drehbuch dann doch auf eine konventionelle Terminator-Zukunftsversion hingebogen, in der wieder "alles stimmt".
"Project Angel" wurde dabei verworfen. Was wäre wenn Skynet nämlich nicht versucht Maschinen wie den T-800 in Menschen zu verwandeln, sondern Menschen in Maschinen (womit sich Dr. Serena Kogan das Leben hätte retten können)? Der Cyborg Marcus Wright wäre dann der Prototyp gewesen. Diese Ankündigung verrät womöglich schon zuviel darüber wohin TRIAL BY FIRE steuert, aber es ist auch ein Grund diesem Roman überhaupt Aufmerksamkeit zu widmen.
Timothy Zahn mag zwar ein Hugo Awarad Gewinner und in Kreisen von Star Wars Fans legendärer Autor sein, doch seine Terminator Romane sind keine Glanzstunden in Zahns Karriere. Wie schon FROM THE ASHES liegt auch die Stärke von TRIAL BY FIRE in interessanten Ansätzen bei der Charakterzeichnung und der Schaffung einer authentischen Umwelt, nur leider ist der Plot wenig berauschend und man meint dass ein bisschen sehr wenig Herzblut in der ganzen Auftragsarbeit steckt. Was man wie schon in Zahns erstem T-Roman vermisst, ist eine immanente Bedrohung. Skynet wirkt einfach ständig absent und auch wenn die Terminator Bakers Hollow nahe kommen oder Jik jagen, es fehlt diese Faszination des Unvermeidbaren wie in den originalen Terminator-Filmen. Der Flair fehlt. Dabei würde man meinen gerade Zahn würde es verstehen eine künstliche Intelligenz von überlegenem Intellekt und strategischen Feingefühl inszenieren zu können. Er versucht es scheinbar nicht einmal. Und was soll man mit einem Terminator Roman ohne Action und mit viel zu wenig Spannung?
Das positive an TRIAL BY FIRE ist noch wie Zahn etwa die Post Judgment Day Gesellschaft beschreibt, in der die Jugend etwa zum Überleben trainiert wird, anstatt wie in den "guten alten Tagen" deren sich noch mancher erinnern kann eine klassische Schulbildung erhält. Statt einem "oberflächlichen" Actionadventure widmet sich Zahn auch so Frage, wie sich der Widerstand Munition und Waffen beschafft und deutet an wie der verwundete John Connor als letzter Überlebender der Widerstandshierarchie nun zur fernen doch inspirierenden Symbolfigur avanciert, seit das Oberkommando in Skynets Falle getappt sein Ende gefunden hat.
- Resümee -
Im Vergleich zu Greg Cox wirklicher Terminator 4 Vorgeschichte COLD WAR ist auch TRIAL BY FIRE eine leider viel zu kühle und spannungs- wie actionarme Geschichte, die sich mit Nebencharakteren in einem beschaulichen Setting viel zu gemächlich voranbewegt. Ganz im Gegenteil dazu, wofür der Name Terminator einst stand.
Titel: Terminator Erlösung: Nach dem Feuer Eine Rezension von Mario Pfanzagl |