Titel: Terminator 2 - Tag der Abrechnung Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
John Connor hat ein Problem... Nein, nicht seine voranschreitende Pubertät, sondern vielmehr haben sich zwei Cyborgs auf seine Fersen gesetzt. Der eine hat den Auftrag, ihn zu töten, der andere soll ihn beschützen, bis John seine zukünftige Aufgabe wahrnehmen kann: als Anführer der Menschen im Kampf gegen die Maschinen ...
Als James Camerons Film THE TERMINATOR 1984 in die Kinos kam, ahnte niemand, dass sich daraus einer der großen Klassiker des modernen Science-Fiction-Films entwickeln würde. Der kanadische Regisseur verstand es meisterhaft, harte Action mit einer recht interessanten Story zu verbinden, wobei einer der Hauptfaktoren die Besetzung von Arnold Schwarzenegger in der Titelrolle war. Tatsächlich verbindet man den heutigen Gouverneur von Kalifornien mit keiner anderen Rolle so sehr wie mit dieser.
Sieben Jahre nach Teil Eins kam mit TERMINATOR 2: JUDGMENT DAY die langerwartete Fortsetzung in die Kinos. Vorangegangen war ein langer Rechtsstreit, denn James Cameron hatte, um den ersten Teil finanzieren zu können, die Rechte an dem Stoff verkauft. Doch man fand einen Konsens und das Projekt konnte an den Start gehen.
Im Gegensatz zum ersten Teil hat man es hier nicht mit einem B-Movie zu tun, sondern mit einer Hollywoodgroßproduktion im Hochglanzformat. T2 war die erste Produktion, die ein Budget von mehr als 100 Millionen Dollar hatte - von denen man sehr viel im letztendlichen Film zu sehen bekommt. Außerdem revolutionierte der Film den weiteren Fortgang der Tricktechnik, denn hier kamen zum ersten Mal frühe Computeranimationen zum Einsatz. Hinzu kam eine sehr gute, oft selbstironische Geschichte, was diese Mischung zu einem der bemerkenswertesten Actionfilme der 90er Jahre macht. Ein richtiger Klassiker, der neue Maßstäbe gesetzt hat.
Es gibt kaum einen Film, der so oft auf Video und DVD veröffentlicht wurde wie T2. Nachdem man schon 2000 eine beeindruckende DVD-Produktion in den USA veröffentlicht hatte, stand es außer Frage, dass auch die neuen HD-Formate bedient werden sollten. Als der Formatkrieg noch nicht entschieden war, entschied sich Kinowelt für eine Veröffentlichung auf HD-DVD. Ironischerweise war sie einer der letzten großen Titel, die auf diesem Format erschienen. Im Sommer 2009 war nun ein Release auf Blu-ray dran.
Im Gegensatz zu den bisherigen europäischen Veröffentlichungen bietet die so genannte Skynet Edition zum ersten Mal alle drei Versionen von T2 auf einer Scheibe. Sie enthält, neben der Kinoversion und dem Director’s Cut, noch eine um zwei Szenen erweiterte Langfassung. Diese ist ebenfalls mit einem alternativen Schluss versehen, den James Cameron damals in den Film schneiden wollte. Wäre diese Szene enthalten gewesen, wären uns weitere Versuche wie TERMINATOR 3 oder TERMINATOR: SALVATION erspart geblieben. Ebenso wäre die Tür für die TERMINATOR-TV-Serie verschlossen gewesen.
Rund 20 Jahre hat TERMINATOR 2 mittlerweile auf dem Buckel. Die sehr gute Restauration lässt den Streifen im alten Glanz erstrahlen. So macht das Bild auf Blu-ray auch eine sehr gute Figur. Da 1991 auf die heute in Mode gekommenen Verfremdungseffekte verzichtet wurde, wirken die Farben sehr natürlich und wirken nicht aufdringlich. Das Master selbst erscheint sehr sauber, denn größere Schäden sind nicht daran festzustellen. Der Kontrast ist in einigen Stellen etwas steil geraten, was den positiven Eindruck nur gering schmälert. Ein Manko ist die mangelnde Schärfe, die dem Bild oft einen sehr weichen Eindruck gibt. Dennoch sind gegenüber dem DVD-Release wesentlich mehr Details zu sehen.
TERMINATOR 2 stammt aus einer Zeit, in der ein digitaler Ton keine Selbstverständlichkeit war. Dennoch konnte aus dem Ausgangsmaterial einiges herausgeholt werden. Die deutsche Version liegt in DTS HD Master Audio 7.1 vor. Die Abmischung ist sehr gelungen, die Verteilung der Effekte hervorragend und gerade bei den wuchtigen Actionszenen lässt der Ton seine Muskeln spielen. Allerdings klingt die deutsche Synchronisation etwas steril, oft künstlich. Die englische DTS HD Master Audio 6.1-Spur klingt etwas natürlicher und auch differenzierter. Vor allem die Tieftöne werden hier wesentlich besser umgesetzt als in der deutschen Version.
Das Bonusmaterial wurde von der HD-DVD bzw. der DVD übernommen. Dieses kann als Bild-in-Bild-Feature während des Films angeschaut werden. Man bekommt durch zahlreiche Clips einen exzellenten Eindruck von der Entstehung eines modernen Klassikers. Die beiden Audiokommentare mit Cast & Crew sowie James Cameron & William Wisher vertiefen dies noch weiter. Außerdem kann man noch über BD-Live auf Onlinematerial, wie beispielsweise den japanischen Trailer oder BildergalerienTerminator2-head, zugreifen. Abgeschlossen werden die Extras mit den restaurierten Trailern zu T2, wobei eines der Highlights der im Jahr 2000 entstandene THX-Trailer ist, der später für einen “normalen“ THX-Trailer Pate gestanden hat.
Lohnt sich bei TERMINATOR 2 der Umstieg von DVD auf Blu-ray? Der Bildunterschied zwischen SD und HD scheint auf den ersten Blick nicht so gravierend, macht sich aber deutlicher während des Films bemerkbar. Man bekommt wesentlich mehr Einzelheiten zu sehen, das Bild ist etwas schärfer und der Ton lässt die DVD ebenfalls hinter sich. T2 bietet für sein Alter eine beeindruckende Umsetzung, an der sich die verschiedenen Anbieter ein Beispiel nehmen können.
Hier besprochen wurde die englische Skynet Edition, die in einer schmucken Tinbox ausgeliefert wird. Im Juli 2009 erschien T2 in Deutschland nur als Limited Skynet Edition. Hier ist die BD Bestandteil einer fastnaturgetreuen Büste eines Terminator-Schädels. Die unlimitierte deutsche Version wird im Herbst 2009 veröffentlicht. Die BDs in beiden Sets sind identisch, da sowohl das englische Label Optimum als auch das deutsche Kinowelt beide zum Studio Canal, einer Tochter von Canal Plus, gehören.