Titel: Teranesia Besprechung / Rezension von Cornelius Ibs von Seht |
Teranesia ist die Geschichte von Madhusree und Prabir, die mit ihren Eltern auf einer abgelegenen Insel der Molukken leben. Ihr Vater ist mit wissenschaftlichen Experimenten an Schmetterlingen beschäftigt, die den Kindern unverständlich bleiben. Im Zuge von Kämpfen zwischen Rebellen und indischem Militär wird ihr einsames Eiland Teranesia vermint, die Eltern finden den Tod. Der halbwüchsige Prabir kann mit seiner kleinen Schwester fliehen und sich bis zu Verwandten in Kanada durchschlagen. Als sie im Erwachsenenalter von mysteriösen genetischen Auffälligkeiten im Gebiet ihrer ehemaligen Heimat erfahren, schwant ihnen, daß diese wohl mit der Arbeit ihres Vaters zusammenhängen. Getrennt machen sie sich auf den Weg zu den geheimnisvollen Mutationen, in die Mysterien ihrer eigenen Vergangenheit...
Mir gefällt Greg Egans Geschichte der zwei ungleichen Geschwister, seine geradlinige Erzählweise und seine phantstische Idee ist gar nicht so abwegig. Der Evolutionstheoretiker Richard Dawkins hat bereits 1976 in "Das egoistische Gen" die These postuliert, daß die Gene uns nicht nur formen, sondern auch unsere Geschicke lenken. Jede Art von Leben dient in seinen Augen nur dazu die Erbanlagen weiterzugeben und die Unsterblichkeit der Gene zu sichern, in denen er die eigentlichen biologischen Entitäten sieht.
An anderer Stelle wurde Teranesia abgesprochen ein SF-Roman zu sein, was m. E. völlig unerheblich ist. Auch möchte ich hier nicht die unendliche Geschichte der Definition der SF fortsetzen. An Teranesia finde ich nichts auszusetzen - ein faszinierender Roman, den man bedenkenlos auch dem SF-Verächter empfehlen kann.