Reihe: Tentakelkrieg-Trilogie, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Menschheit befindet sich auf dem Rückzug. Die pflanzenförmigen Tentakelgegner setzen nach. Die Sphäre, die so genannte Koloniengruppe, in der sich die Menscheit fast kugelförmig ins All ausgebreitet hatte, wurde überrannt, so dass den Menschen nur noch ihr eigenes kleines Sonnensystem bleibt. Die Tentakel setzen nach und bereits jetzt gelten die äußeren Planeten des Sonnensystems als verloren. Die Tentakel bildeten dort Brückenköpfe, bauten Fertigungsanlagen und bauten ihre gigantische militärische Überlegenheit weiter aus.
Auf der guten alten Erde finden wir Marechal Rahel Tooma wieder, die sich in der Sahara befindet und dort das Kommando führt. In ihrem Raumschiff finden wir Jonathan Haark, der auf dem Weg zur Station Thetis ist. In einer Forschungsstation sitzen Dr. DeBurenberg, Kovaleinen, Frazier und einige andere, die Captain Haark gern unterstützen würde und aus der Klammer der Tentakel, die die Forschungsstation berennen, befreien. Die Handlung ist zu Beginn etwas verhalten, steigert sich langsam - und mit jeder Figur, die die Handlung vorantreibt, steigert sich das Lesetempo, bis man zum Schluss das Ende gar nicht mehr abwarten kann.
Der Tentakelkrieg, bestehend aus Tentakelschatten, Tentakeltraum und Tentakelsturm, findet sein Ende. So oder so, denn die Trilogie ist die Geschichte des letzten, verzweifelten Verteidigungskampfes der Menschheit und mit dem vorliegenden Roman beendet. Zwar könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Autor Dirk van den Boom weitere Romane aus der Zeit des Krieges schreibt. Dann werden es aber höchstens Einzelromane sein. Die Menschheit konzentriert sich auf die Verteidigung ihres Heimatplaneten. Der Autor beschreibt die im Grunde sinnlosen Bemühungen dieser Verteidigung auf vielen unterschiedlichen Handlungsebenen. Die meisten Handlungsträger wie Jonathan Haarke, Rahel Tooma, Leon und Wong und ihre Schicksale können soweit als bekannt vorausgesetzt werden. Zumindest bis zum Beginn des dritten Teils.
Dirk van den Boom bewies schon mehrfach, dass er als Autor seine Lektionen gelernt hat und dem Leser spannende Romane oder Kurzgeschichten anbieten kann. Das wohlgefällige Auge des Lesers gleitet über eine (leider) kleine Schrift dahin, während sich die Gedanken aufmachen, um in einer fernen Zukunft Abenteuer zu erleben. Das Finale der Trilogie bietet zudem einen überzeugenden Showdown. Der Schreibstil gefällt, die Handlung überzeugt. Wenn kleine Verlage sich eines Themas annehmen und die national unbekannteren Autoren fördern, ist das kein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil. Wir Leser erhalten einen Blick auf Werke, die mehr als nur einen Blick wert sind. Gute Unterhaltung. Danke für die Mühe.
Tentakelsturm - die Rezension von Rupert Schwarz