Reihe: Raumbasis "Prometheus": Der Telepathenkrieg, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Klappentext
"In ihrem »realistischen« utopischen Roman Raumbasis »Prometheus« Der Telepathenkrieg behandelt Petra Morche gleichsam in die Zukunft verlegte Probleme der Gegenwart. Dabei interessiert sie vor allem, ob und wie die Spirale der Gewalt endlich durchbrochen werden kann, denn dies ist für sie die alles entscheidende Vorausset- zung für eine realistische Zukunftschance der Menschheit. In ihrer Auseinandersetzung mit philosophischen Anschauungen sowie mit den psychologischen Aspekten menschlicher Handlungen wird Petra Morche vor allem durch die Science-Fiction-Klassiker Star Trek und Babylon 5, aber auch durch sowjetische utopische Literatur inspiriert. In Teil III von Raumbasis »Prometheus« Der Telepathenkrieg werden die Erde und Milath von den Patheras, dem Helfervolk der Teryklyten, angegriffen. Dieses Volk sieht sich verpflichtet, den Willen seiner Götter zu verwirklichen, indem es das Chaos über das hiesige Universum bringt Krieg und Vernichtung! Durch eine Warnung, die der Druidentechniker Ballian Präsident Bruce Sherman zukommen lässt, kann das Schlimmste verhindert werden, aber dennoch kommt es zu großen Verlusten und Zerstörungen auf beiden Unionsplaneten und die Erde wird mit einem Nanovirus verseucht. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn es muss unbedingt ein Gegenmittel gefunden werden, ansonsten wird die Menschheit zumindest auf der Erde aussterben! Eine verzweifelte Suche nach dem Volk der Patheras beginnt und führt den Präsidenten der Union mit einigen seiner Getreuen in ein fremdes Universum ..."
Da mir nur der dritte Band einer Trilogie vorliegt, so dachte ich mir, wird es sicherlich nicht einfach, die beschriebenen Ereignisse der vorangegangenen Romane zu verstehen bzw. in den Handlungsfaden mit einzusteigen. Umso mehr freute ich mich, als ich entdeckte, das die Autorin zu Beginn eine Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse dem geneigten Leser zur Verfügung stellt. Spätestens nach der zweiten Seite dieser Zusammenfassung kommt man sehr stark ins Grübeln, entdeckt man doch fortlaufend Dinge, die einem sehr sehr bekannt vorkommen.
Auf dem Klappentext wird erwähnt, das sich Frau Morche von der Fernsehserie "Babylon 5" inspirieren liess. Das freute mich insbesonders, da B5 für mich persönlich wohl einer der Highlights in Bezug auf SF-Serien darstellt. Nicht nur die TV-Serie, auch Spielfilme, Romane und Comics wurden von mir begierig verschlungen und auch heute kann ich mich immer noch für dieses leider derzeit kaum gepflegte Universum begeistern.
Vergleichen wir nun Petra Morches Einführungstext mit einer Zusammenfassung der Serie Babylon 5 auf Wikipedia, so lässt sich selbst für einen serienfremden erkennen, dass hier bezüglich der Handlung weitgehend 1 zu 1 kopiert wurde. Lediglich die Orts- und Personenbezeichnungen wurden geändert, jedoch auch meist nur in einer wiedererkennbaren Form.
Hier zitiere ich aus Star Wars: "Ich hab da ein ganz mieses Gefühl!"
Nach Seite 35 beendete ich den ellenlangen Monolog der Autorin und blätterte wahlos im Buch herum. Was ich entdeckte, war im wesentlichen eine Nacherzählung der fünften Season Babylon 5 und Teile der ersten Season Crusade. Um das bekommen zu können, muss ich allerdings nicht knapp 15 Euro dafür bezahlen, sondern kann in den entsprechenden WIKIs das auch umsonst nachlesen. Denn Frau Morche verzichtet weitehend in ihrem "Roman" auf Dialoge und wörtliche Rede - stattdessen wird ohne große Unterbrechung erzählt. Das dies auch noch in der Gegenwartsform geschieht, ist zwar etwas ungewöhnlich, mag aber nicht sonderlich als Negativpunkt gelten. Dafür kritisiere ich entweder Frau Morches Unvermögen, Synonyme zu finden oder das Lektorat des Verlages, denn was beim Lesen, respektive Durchblättern, ins Auge fällt, sind allerlei Wortwiederholungen bzw. immergleiche Satzanfänge. Das sind Flüchtigkeitsfehler, die nicht sein müssten und bei einer Vorlagendurchsicht auffallen sollten.
Nein, ich habe den Roman nicht fertig gelesen - wozu auch? Ein kurzer Blick ans Ende des Buches bestätigt mir, das es genügen sollte, die DVD-Box der fünften Staffel B5 aus dem Regal zu holen. Hier ist zumindest der Soundtrack besser, denn beim Lesen von "Telepathenkrieg Band 3" stört immerzu das entäuschte, wenn nicht gar empörte Grummeln des Lesers.