Titel: The Long Dark Tea-Time of the Soul Eine Rezension von Mario Pfanzagl |
Dass Douglas Adams kein gewöhnlicher Autor war hat der Erfolg der Hitchhiker-Trilogie in fünf Teilen eindrucksvoll bewiesen, doch auch seine Dirk Gently Romane sind sehr unkonventionell, einerseits weil Adams unvollendeter dritter Dirk Gently Roman, nicht wie branchenüblich von einem Ghostwriter vervollständigt wurde, anderenseits, weil "The Long Dark Tea-Time of the Soul" keine wirkliche Fortsetzung von "Dirk Gently's Holistic Detective Agency" ist und somit ein Abweichen von Adams üblichen Stil darstellt (auf die Handlung des ersten Bandes wird kaum Bezug genommen).
The Long Dark Tea-Time of the Soul beginnt mit einem Akt höherer Gewalt. Ein Abflugschalter auf Londons größten Flughafen Heathrow donnert plötzlkich durch die Decke. Dirk Gently's Sekretärin Miss Pearce, die nun verheiratet Misses Smith heisst, ist allerdings verschwunden. Erst kürzlich hatte sie einen Job bei der Fluggesellschaft angenommen, deren Abflugschalter nun äußerst unüblich seinen Standord gewechselt hat. Nun, der Schalter ist wieder da, Miss Smith allerdings verschwunden. Und Dirk Gently kann Kühlschrankproblemen zunächst keine Beachtung schenken, da er von Geldsorgen geplagt wird und erst durch einen "Zufall" auf die Spur des fliegenden Schalters kommt...
Wie schon in "Dirk Gently's Holistic Detective Agency" ist auch "The Long Dark Tea-Time of the Soul" eine rasanten Jagd nach rein zufälligen Zusammenhängen und Ereignissen, was bereits dem ersten Dirk Gently-Roman seinen besonderen Charme verliehen hat. Diesmal ist das dem zu Grunde liegende Konzept der Verschränkung von Ereignissen jedoch verständlich als zuvor. Ebenso ist die Handlung deutlicher strukturiert und der Beginn kommt weniger einem Sprung ins kalte Wasser gleich.
Neue Ermittlungsmethoden kommen ebenfalls zum Einsatz, vor allem Dirk Gentlys besondere Verfolgungsfahrten. Der Titel "The Long Dark Tea-Time of the Soul" ist eine Anspielung auf "The Dark Night of Soul" hätte jedoch vielleicht etwas besser auf das erste Abenteur Dirk Gentlys gepasst, wo dieser es mit einem Geist zu tun hatte, der sich gewissermaßen in einer solchen langen dunklen Teezeit der Seele befand, dem Warten auf die Erlösung, während man nur meist langweilig vor sich hinleben kann, allerdings ahnungslos, was danach kommt.
Fazit:
Weniger verworren und klarer strukturiert als sein Vorgänger, ein Werk, das den Vergleich allerdings nicht zu scheuen braucht und den ersten Dirk Gently-Fall sogar noch an skurillen Einfallsreichtum übertrifft.